Einstimmig hat der Marktheidenfelder Stadtrat die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan für 2022 sowie die Finanzplanung für die Jahre 2021 bis 2025 beschlossen. Das Volumen ist bislang einmalig, was Kämmerin Christina Herrmann zu einem humorvollen Kommentar veranlasste: "Dieses Mal hab ich tatsächlich das Gesamtvolumen von 100 Millionen Euro geknackt. Es ging nicht anders." Für ihre Arbeit gab's Lob von Bürgermeister Thomas Stamm und Beifall des Ratsgremiums.
Nach einigen Vorberatungen und letzten Änderungen war das Zahlenwerk fertig und stellte Herrmann den Stadträtinnen und Stadträten die Hauptposten noch einmal vor. Der Verwaltungshaushalt umfasst 62 164 830 Euro, der Vermögenshaushalt 38 267 149 Euro, was insgesamt 100 431 979 Euro ergibt. Von den gut 25 Millionen Euro Steuereinnahmen sollen zwölf Millionen Gewerbesteuer sein. Die finanziell guten letzten Jahre machen sich bei der Kreisumlage bemerkbar. 13,2 Millionen Euro führt die Stadt 2022 an den Landkreis ab.
Während üblicherweise der Verwaltungshaushalt durch eine Zuführung den Vermögenshaushalt aufbessert, ist es bei der Stadt Marktheidenfeld diesmal umgekehrt: Der Verwaltungsetat benötigt rund zwölf Millionen Euro aus dem Vermögenshaushalt, um ausgeglichen zu werden. Dieser wiederum schöpft sein Potenzial zu drei Viertel aus der Rücklage. Diese beträgt zum Jahresende noch rund 50 Millionen.
Rücklage wird bis 2024 weitgehend aufgebraucht
Im kommenden Jahr entnimmt die Kämmerin aus dem Sparstrumpf 28 Millionen Euro, im Jahr 2023 sollen es weitere 20 Millionen Euro sein. Um die geplanten und angestoßenen Baumaßnahmen realisieren zu können, wird dies auf weitere Sicht vermutlich nicht ausreichen. In den Jahren 2024/25 plant Christina Herrmann mit Kreditaufnahmen von insgesamt 25 Millionen Euro. Doch verringert sich der Investitionsbedarf der nächsten Jahre auch. Von heuer 38,2 Millionen Euro wird der Vermögensetat 2023 auf nicht ganz 26 Millionen Euro und in den Jahren 2024 und 2025 auf 18,1 beziehungsweise 16,7 Millionen Euro sinken.
Hermann Menig (SPD), Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, kritisierte die aus seiner Sicht zu schnelle und kurze Haushaltserörterung in den vergangenen Wochen. Eigentlich habe die SPD deshalb – wie angekündigt – den Haushalt ablehnen wollen, mache dies nun aber doch nicht.
Bürgerhaus Glasofen kann ab sofort genutzt werden
Einstimmig genehmigt hat das Ratsgremium überplanmäßige Ausgaben von 290 000 Euro für das GEK-Projekt Bürgerhaus Glasofen. In diesem Jahr waren nur 360 000 Euro im Haushalt eingestellt, nun kamen aber doch schon Rechnungen über insgesamt 650 000 Euro. Eine bessere Zeitplanung der Architekten wünschte sich Wolfgang Hörnig. Weil das Gerüst zu lange stand, seien unnötige Kosten von 10 000 Euro entstanden. Kämmerin Herrmann informierte, dass inzwischen auch die brandschutzrechtliche Genehmigung vorliege, sodass das Bürgerhaus, so es Corona zulasse, uneingeschränkt genutzt werden kann.
Formell angenommen hat der Stadtrat die in diesem Jahr eingegangenen Spenden an die Stadt. Dies waren bislang Geldspenden von 6884 Euro und Sachspenden im Wert von 358 Euro.
Wonnenar? Schulstandort? Altstadt-sterben? Krankenhaus und und und…als Erinnerung