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Karlstadt
Stadt Karlstadt peilt Rekordhaushalt an
Im kommenden Jahr dürfte ein Volumen von knapp 50 Millionen Euro erreicht werden. Einkommensteuer steigt stetig. Gewerbesteuerprognose immer unsicher.
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Foto: Bernd Wüstneck | Symbolbild
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 27.10.2019 02:10 Uhr

Schon jetzt liegen erste Eckdaten zur Finanzsituation Karlstadts im kommenden Jahr vor. Mit einem Volumen von voraussichtlich 49,5 Millionen Euro werde der Haushalt 2020 einen neuen Rekord aufstellen, kündigte Kämmerer Ralf Liebl in der Sitzung des Finanzausschusses an. Danach werde das Volumen wieder leicht rückläufig sein.   

Die Steuerkraft werde wohl gegenüber 2019 um einen Million auf 15,5 Millionen Euro sinken, ebenso die Umlagekraft auf 16,6 Millionen. Dabei ist die Vorhersage der Gewerbesteuer am unsichersten. Liebl geht von 7,8 Millionen Euro aus. Seit 2010 gibt es bei der Einkommensteuer einen stetigen Anstieg. Sie geht jährlich zwischen drei und fünf Prozent.    

"Unsere Einnahmen reichen für Investitionen von rund drei Millionen Euro, wir würden aber gerne zehn Millionen investieren", hielt Bürgermeister Paul Kruck Gerhard Kraft entgegen. Der hatte mit Blick auf die CSU-Kollegen gemeint, die Stadträte müssten nicht so arg knausern bei der Haushaltsaufstellung.

Angesichts von 33 Millionen Euro Ausgaben im Verwaltungshaushalt machen die 9,5 Millionen Euro Personalausgaben rund 30 Prozent aus. Sie steigen seit Jahren linear leicht an. Mit 5,4 Millionen Euro ist die soziale Sicherung ein großer Posten. Rund zwei Millionen fließen dabei in die Kindertagesstätten.

Zwischenbilanz 2019

Kämmerer Liebl zog eine Zwischenbilanz, nachdem drei Viertel des Jahres 2019 vergangen sind.  Der Gesamthaushalt war mit mehr als 47 Millionen Euro in den Einnahmen und Ausgaben angesetzt. Da nach neun Monaten davon erst rund 27 Millionen realisiert wurden, werden es zum Jahresende wohl lediglich 42 bis 43 Millionen Euro sein.          

Die geringere Summe resultiert hauptsächlich aus den nicht fertiggestellten Bauvorhaben. Zwei Beispiele: die Erschließung des Gewerbegebiets "Heßheimer Weg" in Karlburg, die langsamer vonstatten geht als gedacht, und die Erweiterung der Kindertagesstätte "Heilige Familie". Kruck sagte: "Das ist immer die Problematik im Vermögenshaushalt, dass wir strecken und streichen." Aufgrund nicht fertiggestellter Vorhaben bleiben zunächst auch die Zuschüsse dafür aus. Bei den anderen Posten lag Liebl in der Planung richtig. Höher als angesetzt wird die Gewerbesteuer ausfallen: voraussichtlich 7,8 statt 7,3 Millionen Euro.

Aus den Rücklagen werden heuer voraussichtlich 2,6 Millionen Euro entnommen. Karlstadt hat dann nur noch eine halbe Million Euro an Rücklagen. Stadtrat Florian Burkard wollte wissen, warum so stark in die Rücklagen gegriffen werden muss, obwohl sich Bauvorhaben verzögern. Das habe mit dem Prinzip "Eigenmittel vor Fremdmittel zu tun", erklärte Liebl kurz.

Beteiligungen im Jahr 2017

Der Kämmerer gab auch einen Bericht über die Beteiligungen der Stadt Karlstadt im Geschäftsjahr 2017. An der Energieversorgung ist die Stadt mit 17,9 Prozent beziehungsweise 1,1 Millionen Euro beteiligt, Lohr mit mehr als 26 Prozent, Veitshöchheim mit knapp sieben Prozent. Größter Gesellschafter ist die Thüga München mit 37 Prozent, die Thüga EVK Beteiligungs GmbH hält zwölf Prozent. Der Umsatzerlös betrug 68 Millionen Euro und lag gegenüber dem Rekordjahr 2016 Vorjahr rund eine Millionen Euro niedriger. Von den knapp sechs Millionen Euro Gewinnausschüttung ging gut eine Million an die Stadtwerke Karlstadt.

An der Gründerservicenetz Main-Spessart GmbH mit ihrem Stammkapital von 25 000 Euro ist die Stadt mit 1250 Euro beteiligt. Die Bilanzssumme lag bei 136 000 Euro.

An der Stadtmarketing Karlstadt GmbH mit ebenfalls 25 000 Euro Stammkapital ist die Stadt mit 13 000 Euro beteiligt. Der andere Teil kommt vom Gewerbe- und Tourismusverein. Die Bilanzsumme hat sich kräftig erhöht von rund 27 000 Euro im Vorjahr auf knapp 56 000 Euro.        

Die 1994 gegründete Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft hat zwar 2017 ein Grundstück verkauft, was aber erst 2018 kassenwirksam wird.

Ohne Berichtspflicht ist die Stadt Karlstadt mit 5000 Euro zudem an der Geno-Energie Karlstadt eG beteiligt, die ein Stammkapital von gut einer Million Euro hat.   

 
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