Eine unter umfassenden Auflagen durch die Kommune gestaltete und betreute Verkehrsinsel im Kreisverkehr ist immer noch schöner, als ein durch das staatliche Straßenbauamt wenige Male im Jahr gepflegtes Rondell. Diese Ansicht vertrat mehrheitlich der Stadtrat nach einer ausgiebigen Diskussion zur Übernahme der Pflege des Kreisverkehrs zwischen Altstadt und Wohngebiet Schellhof auf der neuen Umgehungsstraße von Rieneck.
"Eigentlich ist es bereits seit langem beschlossene Sache, dass der Mittelpunkt des Kreisverkehrs am Sportheim durch die Stadt gestaltet und gepflegt wird." An diesen im Dezember 2014 einstimmig gefassten Beschluss, erinnerte Stadtrat Hubert Nickel bei der Beratung. Es gehe demnach nur noch um die Umsetzung dieser Entscheidung.
Spielraum begrenzt
Rienecks neuer Bürgermeister Sven Nickel hatte das Thema nochmals bewusst auf die Tagesordnung genommen. Vor einer Unterzeichnung der Vereinbarung zur Gestaltung der Kreisverkehrsinsel gehe es darum, jedem bewusst zu machen, dass der Gestaltungsspielraum durch die Auflagen der Behörde äußerst begrenzt sei, erläuterte er.
So muss am Außenrand der Mittelinsel ein ein Meter breiter umlaufender Bewegungsstreifen mit Kies oder Schotter angelegt werden, und die Innenfläche muss eine Mindesthöhe von 1,50 Meter aufweisen. Dabei dürfen auf der Mittelinsel keine starren Hindernisse wie Bäume, Mauern, steile und hohe Einfassungen oder Aufschüttungen, Lichtmaste oder Kunstobjekte angeordnet werden. Weitere Gestaltungsmaßnahmen bedürfen der vorherigen Zustimmung der Straßenbauverwaltung und werden durch diese abgenommen.
Bei einer Ausführung durch die Stadt könne man auch Städteplaner Rainer Tropp um Entwürfe unter Einhaltung dieser Kriterien bitten, erläuterte Sven Nickel. Weiterhin sei angedacht, das Projekt der "Kreisverkehrsgestaltung" im Rahmen des Regionalbudgets der Sinngrundallianz fördern zu lassen. Besonders im Sinne des Bauhofes sei dabei auf eine pflegeleichte Umsetzung zu achten.
Geld besser für die Altstadt
"Wir brauchen jeden Euro in der Altstadt", sprach sich Wolfgang Küber gegen eine Übernahme der Pflege durch die Stadt aus. Geld und Zeit könne man in der Altstadt besser einsetzen, und es gebe eine lange Liste, wie man den Ort anderweitig verschönern könnte. Auch unter den genannten umfassenden Auflagen werde es der Stadt gelingen, die Verkehrsinsel deutlich "schöner und ansprechender als Aushängeschild und Blickfang" zu gestalten, als es bei einer einfachen Pflege durch das Straßenbauamt wäre, waren Armin Walter und viele weitere Stadträte überzeugt.
Im Rahmen der energetischen Sanierung des Bürgerzentrums soll die bisherige alte Schließanlage auf eine neue elektronische Zugangskontrolle umgestellt werden. Man habe damit ein fortschrittliches und flexibles System mit "unendlich vielen Möglichkeiten der Zugangsgewährung", erläuterte der Bürgermeister. Dies gelte insbesondere auch für die Nutzung der Räume des Festsaales durch die Vereine bei Veranstaltungen. Die "Schlüsselausgabe" würde sich deutlich vereinfachen.
Christoph Münch bat, bei der neuen Schließanlage auch die mögliche Einbeziehung der Zugangskontrolle zum Bauhof zu prüfen und zu berücksichtigen. Eine einfache Erweiterbarkeit und Pflege des Systems durch die Verwaltung sollten gegeben sein. Das Gremium vergab den Auftrag im Wert von 15 165 Euro an den einzigen Anbieter, die Firma Wagner Sicherheitstechnik GmbH (Gerbrunn).
Der Zweckverband Schul- und Sportzentrum Lohr möchte sich auch an der Interkommunalen Zusammenarbeit im Datenschutz und in der Informationssicherheit beteiligen. Diese ist bereits für die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Burgsinn (Sinngrundgemeinden), der Stadt Rieneck, Stadt Gemünden und VG Gemünden vorgesehen. Der Stadtrat stimmte der Beteiligung zu.
Pauschale Erstattung
Auf Grund der bisher durchgeführten Kilometeraufzeichungen durch den Bürgermeister Sven Nickel billigte der Stadtrat diesem bis auf Weiteres eine pauschale Fahrtkostenerstattung von 68 Euro monatlich zu.