
Seit Donnerstag hat die Dreiflüssestadt 20 Ehrenbürger. Die höchste Auszeichnung einer Kommune verlieh der Stadtrat zwei altgedienten Kommunalpolitikern: Hedwig Wiesmann und Hubert Schuster. Auch die zweithöchste Auszeichnung, der Ehrenring in Silber, ging an einen früheren Stadtrat: Günther Metz.
Der gediegenen Feierstunde in der Alten Kirche Wernfeld wohnten außer dem Stadtrat mit Partnern und einigen Familienangehörigen der Geehrten auch der bis dato letzte lebende Ehrenbürger Albin Schäfer und die Ehrenringträger Schwester Oberin Ursula Falk und Peter Hofmann bei, des Weiteren Pfarrer Peter Rüb, Bruder Guardian Ludwig Moschel und der Bundestagsabgeordnete und frühere Bürgermeister Hans Michelbach mit Frau. Die umrahmte ein Klarinettentrio der Musikschule mit Marisa Ditterich und Magdalena Fink und ihrem Lehrer Martin Poth.
„Es ist ein guter Brauch seit vielen Generationen in unserer Stadtgeschichte, denjenigen Persönlichkeiten, die sich um das Allgemeinwohl besondere Verdienste erworben haben, öffentlich Dank und Anerkennung zu sagen“, leitete Bürgermeister Jürgen Lippert die Feierstunde ein und freute sich, „Menschen unserer Stadt zu würdigen und herausragendes Handeln ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.
Die drei Geehrten verbinde vor allem eines, so betonte Lippert: „Sie geben freiwillig und großzügig von einem Gut, das besonders wertvoll ist, da wir es selbst nicht vermehren Können – Sie geben Ihre Zeit und stellen sie in den Dienst Ihrer Mitmenschen.“ Bürgermeister Lippert überreichte zusammen mit seinem Stellvertreter Werner Herrbach den Geehrten die Urkunden sowie die Ehrenringe in Gold bzw. Silber.
Hedwig Wiesmann
Die 82-jährige Hedwig Wiesmann gehörte dem Gemündener Stadtrat von 1966 bis 1984 (Freie Wähler) an, war Kindergartenreferentin des Gremiums und gehörte dem Ortswaisenrat an. Besonders hervorzuheben ist ihr Einsatz zur Gründung des Jugendtreffs Teestube und als jahrzehntelange Vorsitzende des Krankenpflegevereins und der Sozialstation St. Franziskus.
Hubert Schuster
Der 76-jährige Hubert Schuster war 30 Jahre Stadtrat der SPD und in etlichen Ausschüssen und Vereinen tätig. Aktiv ist er noch im Verein Gemünden Aktiv, als Beauftragter der Stadt für den Film-, Photo-, Ton-Museumsverein und im Seniorenbeirat, dessen Vorsitzender Schuster vorige Woche übernommen hat.
Günther Metz
Der 58-jährige Günther Metz (CSU) gehörte dem Stadtrat 24 Jahre an und war zuletzt als Zweiter Bürgermeister stark gefordert. Er war auch Kreisrat und wie Schuster in zahlreichen Ausschüssen und Vereinen aktiv.
„Mit der Ernennung haben Sie mir eine große Freude gemacht“, bedankte sich Hedwig Wiesmann. Ihr soziales Verantwortungsbewusstsein stamme aus Kindheitstagen, da sie das älteste von vier Geschwistern war, und: „Ich habe das alles gern gemacht.“ Hubert Schuster fasste sich kurz: „Ich will einfach ,Danke‘ sagen – Danke, dass man auch eine Ehrung bekommt, wenn man ab und zu mal etwas für die Allgemeinheit tut.“
Günther Metz sagte, er sei wohl am meisten überrascht gewesen über die Auszeichnung „im zarten Alter von 58 Jahren“. Gerade heraus, wie es seine Art ist, bekannte er, sich aus allen Ehrenämtern zurückgezogen zu haben, um nicht auch noch seine dritte Ehe „in den Sand zu setzen“.
Ehrenbürger in Gemünden
Die Liste der Ehrenbürger Gemündens haben die Gemündener Jo Gutbrod und Werner Fella recherchiert:
Pfarrer Wagner, Regierungspräsident Graf Luxburg (beide 1897 ernannt), Bürgermeister Otto Christin (1912), Pfarrer Holzmann (1922), Frank Netschert (1926), MdB Dr. Maria Probst (25. Juli 1950), Schwester Gundisalva (20. Dezember 1950), Schwester Attala (September 1959), Bürgermeister Dr. Josef Büchner (3. Februar 1960), Landrat Karl Müller (19. Juni 1972), Bürgermeister Kurt Völker (19. Dezember 1983), Dr. Heinz Rosenbauer (22. Dezember 1986), Monsignore Josef Ryba (27. Juni 1988), Anni Haas, Friedemann Macher (beide am 17. September 1999), Pater Eckart Höfling, Albin Schäfer (beide am 14. Dezember 2010). Außerdem machte Jo Gutbrod auf einem Grabstein Adelbert Holzemer als Ehrenbürger aus; hierzu fehlen ein Datum und nähere Angaben. Den 2008 geschaffenen Ehrenring in Silber als zweithöchste Auszeichnung der Stadt erhielten am 14. Dezember 2010 Schwester Ursula Falk, Hermann Höfling, Horst Hartmann und Peter Hofmann.