Mehr als ein Jahr mussten coronabedingt die bei den Stadtratsneuwahlen im Mai 2020 ausgeschiedenen Gremiumsmitglieder warten, bevor sie jetzt offiziell im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Hotel Koppen in Gemünden verabschiedet werden konnten. "Ich wollte dieses nicht so zwischen Tür und Angel machen und die Urkunden, gleichsam im Vorbeigehen, einfach bei einer Stadtratssitzung übergeben", nannte Bürgermeister Jürgen Lippert einen der Gründe für die späte Überreichung der Urkunden und Präsente an die Ehemaligen.
Mit dem Tag der Neuwahlen habe sich im Jahr 2020 bereits der erste Lockdown durch Corona abgezeichnet, sagte der Bürgermeister bei der jetzigen Feierstunde. Infolge dessen habe man die Stadtratsarbeit "runtergefahren", viele Dinge den Ausschüssen übergeben und versucht, sich möglichst nicht mit dem gesamten Gremium zu Sitzungen zu treffen. Selbst im Sommer, als die Kennzahlen für Corona wieder zurück gingen, habe es nie einen geeigneten Anlass gegeben, die Ausgeschiedenen zu verabschieden.
"Ich hatte die Hoffnung, wir können möglichst noch im Jahr 2020 im Rahmen eines größeren Ehrenabends die Urkunden überreichen", erläuterte Lippert. Das sei leider auch nicht möglich gewesen. Nachdem man sich aktuell wieder an einem Tisch zusammensetzen darf, habe er entschieden, dies nun noch vor der Sommerpause im Rahmen dieser kleinen Feierstunde durchzuführen.
Neun Plätze im Stadtrat nach der Wahl neu besetzt
"Die Kommunalwahl 2020 ergab, dass im Stadtrat neun Plätze neu besetzt wurden", erinnerte der Bürgermeister an die Neuwahlen. Viele der der damals Ausgeschiedenen waren nicht mehr zur Wahl angetreten, andere erreichten nicht mehr die erforderliche Stimmenzahl.
Freiwillig schieden Stadtratssenior Gerhard Köhler und Kilian Blum (beide CSU), dritte Bürgermeisterin Irmgard Pröschl (SPD), Günther Felbinger (FWG), Martin Geßner und Martina Dittmeier (beide Öko-Kreis) aus. Den Einzug nicht geschafft hatten damals die Stadträte Konrad Götz (FW/FB), Georg Brandl (FWG) und Klaus-Dieter Schubert (BfB).
"Die Zusammenarbeit in der vergangenen Legislaturperiode von 2014 bis 2020 im Gremium war sehr gut", stellte Lippert rückblickend fest. Auch durch dieses konstruktive Miteinander habe man gemeinsam gute Entscheidungen getroffen, die die Stadt und ihre Baumaßnahmen ein Stück weit nach vorne brachten. Dafür dankte er den Ausgeschiedenen und auch für die Unterstützung für ihn im Bürgermeisteramt. Mit seiner Zeit als Stadtrat zuvor hatte Lippert mit manchen der Ehemaligen rund zwölf Jahre zusammengearbeitet.
Pröschl war insgesamt 18 Jahre im Gremium
Als erstes übereichte der Bürgermeister Urkunde und Präsent an Irmgard Pröschl, die in den Jahren von 2002 bis 2020 im Stadtrat mitwirkte. Sie war ferner in der Zeit von 2014 bis 2020 dritte Bürgermeisterin. Hierfür erhielt sie eine vom Innenminister Joachim Herrmann unterzeichnete Urkunde des Freistaates Bayern. Der Dank für das kommunale Engagement ging auch an Martina Dittmeier, die vom April 2004 bis 2020 im Stadtrat aktiv war. Kilian Blum war vom April 2005 an als Nachrücker im Gremium.
Ebenfalls als Nachrücker, damals für den verstorbenen Stefan Koberstein, konnte Georg Brandl noch kurz vor Ende der Legislaturperiode vom 23. März 2020 bis 30. April 2020 für wenige Wochen in den Stadtrat einziehen. Am 16. Februar 2009 kam Konrad Götz als Nachfolger für Reinhilde Wirthmann in das Gremium. Urkunden und Präsent gingen ferner Gerhard Köhler, der bereits seit 2008 die Interessen der Bürger vertrat. Entschuldigt fehlten bei der Feierstunde Günther Felbinger, Martin Geßner und Klaus-Dieter Schubert.
Die ehemaligen Stadträte bedankten sich für die Ehrung. Manche bedauerten, dass Corona entsprechende Einschränkungen für die Abschiedsfeier mit sich brachte.