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Arnstein
Staatssekretärin Anna Stolz holt Arnsteiner Schüler vom Bus ab
Unterrichtsbeginn für die Abschlussklasse an der Mittelschule unter besonderen Bedingungen. Ein "Probelauf ohne Masterplan". Stolz: Sicherheitsmaßnahmen streng befolgen.
Die Neuntklässler der Arnsteiner Mittelschule wurden bei ihrem ersten Schulbesuch zur Corona-Krise von Staatsekretärin Anna Stolz (links) und Schulleiterin Katharina Krenig am Bus abgeholt.
Foto: Günter Roth | Die Neuntklässler der Arnsteiner Mittelschule wurden bei ihrem ersten Schulbesuch zur Corona-Krise von Staatsekretärin Anna Stolz (links) und Schulleiterin Katharina Krenig am Bus abgeholt.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 04.05.2020 02:10 Uhr

Seit Montagmorgen hat der Probelauf an der Volksschule Arnstein begonnen. Neben der Notgruppe für betreuungsbedürftige Erst- bis Sechstklässler in der Grundschule begann im benachbarten Mittelschulbau der Unterricht für 16 Neuntklässler, die sich auf die Quali-Prüfungen vorbereiten sollen. Anna Stolz, Staatssekretärin im Kultusministerium, war in der ersten Stunde mit dabei und holte die ersten Schüler an der Bushaltestelle mit ab.

Ihre Botschaft war eindeutig: "Ich bin hier, um zu sehen, wie das bei euch so anläuft", sagte sie zu den Neuntklässlern im provisorischen Klassenzimmer im Erdgeschoss neben dem Eingangsbereich. "Wir alle haben genaugenommen keine Erfahrungen, keine Blaupause beim Umgang mit einer derartigen Pandemie und müssen deshalb vorsichtig agieren", so das Eingeständnis. Umso mehr gelte es nun, die Sicherheitsmaßnahmen streng zu befolgen, die die Schulleiterin Katharina Krenig und ihr Kollegium erarbeitet haben. Stolz dankte allen Beteiligten und wünschte den Schülern Erfolg bei der Abschlussprüfung.

Abstand und Schutzmaske sollen zusammen die Schüler der neunten Klasse an der Arnsteiner Mittelschule vor Infektionen schützen.
Foto: Günter Roth | Abstand und Schutzmaske sollen zusammen die Schüler der neunten Klasse an der Arnsteiner Mittelschule vor Infektionen schützen.

Abschlussschüler fit für den Quali machen

Bezüglich des Unterrichtsziels hatte Klassenlehrer Martin Wende seine Schüler bereits im Vorfeld im "Virtuellen Klassenzimmer" auf das Kommende vorbereitet. Als "Probelauf ohne Masterplan" gehe es nun darum, gemeinsam genug Zeit zu gewinnen, um die Abschlussschüler fit für den Quali zu machen. Die 16 jungen Leute werden auf zwei Klassen aufgeteilt und getrennt vier Stunden täglich unterrichtet. Selbstverständlich wurde bei der Anordnung der Arbeitstische die Abstandsregeln strikt eingehalten. Ab 11. Mai soll dann eine erste Rückmeldung stattfinden und weitere Entscheidungen getroffen werden.

Schulleiterin Krenig stellte einmal mehr die festgelegten Hygienevorschriften in den Mittelpunkt. Die in den Klassenzimmern aufgeklebten Karrees sollen die notwendigen Abstände deutlich machen, die Zimmer sollen oft gelüftet werden und regelmäßiges Händewaschen ist Pflicht. Die Toiletten dürfen jeweils nur von einer Person aufgesucht werden. Die Gesichtsmaske muss auf dem gesamten Schulgelände getragen werden. Im Klassenzimmer darf sie jedoch in dem belüfteten Fach unter dem Schreibtisch abgelegt werden. Die Pausen finden vorerst im Schulhaus statt, später sind sie im Freien geplant.

Schulleiterin Krenig: Nicht nachlässig werden

Eindringlich warnte die Schulleiterin davor, nachlässig zu werden: Die Maske ersetze nicht den Abstand, betonte sie, denn nur zusammen könne eine gewisse Sicherheit erreicht werden. "Wenn wir uns alle daran halten, haben wir eine gute Chance, dass unsere Schule nicht wieder geschlossen werden muss", so Krenig.

In der Mittelschule versucht man auch der Krise eine bunte Seite abzugewinnen.
Foto: Günter Roth | In der Mittelschule versucht man auch der Krise eine bunte Seite abzugewinnen.

Klassenlehrer Wende machte seinen Schülern aber auch Mut für die anstehende Zeit. In einem Gedicht betonte er, dass es hier allen Betroffenen noch sehr gut gehe, dass die gewohnten Lebensbedürfnisse nach Wohnung, Nahrung, Versorgung weitgehend problemlos erfüllt werden könnten. "Gemeinsam packen wir das! Ich zähl' auf euch!", so sein Appell.

Im Bereich der unteren Klassenstufen hat die Arnsteiner Schulleiterin aber noch andere Probleme zu meistern. Für Kinder, der ersten bis sechsten Jahrgänge mussten Notgruppen zur Betreuung eingerichtet werden, wenn die jeweiligen Eltern allein erziehend oder in systemrelevanten Berufen tätig sind. Für die Arnsteiner Grundschule sind das zwischen neun und zwölf Kindern tageweise, für die Außenstelle Schwebenried eines bis fünf. Ab der nächsten Woche wird allerdings hier ein deutlicher Anstieg erwartet.

Notgruppen bedeuten Herausforderung

Problematisch sind diese Kinderbetreuungen, weil sich nicht nur deren Zahlen, sondern vor allem deren Zusammensetzungen täglich neu ändern. Das stellt das Personal vor erhebliche Herausforderungen. Krenig fände es daher besser, einen punktuell gesetzten Einstiegstermin zu setzen, von dem aus man gezielt arbeiten könne.

Am 11. Mai sollen nach bisherigen Plänen des Kultusministeriums auch die übrigen Volksschulklassen ihren Unterrichtsbetrieb wieder aufnehmen.

 
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