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Karlstadt
St. Andreas – sakrale Imposanz und wertvolle Kunst
Manfred Goldkuhle (am Altar) führte durch die Stadtpfarrkirche St. Andreas. Im Altar liegen in einer kleinen Holzkiste 24 Reliquien von Heiligen, darunter vom Namensgeber, dem Apostel Andreas. Der aus grünem Sandstein gefertigte Christus Salvator (hinten links) ist eine der ältesten Figuren im Bistum Würzburg. Die Fenstermalereien von 1879 fertigte die Kunstglasmanufaktur Franz Xaver Zettler in München.
Foto: Martina Amkreutz-Götz | Manfred Goldkuhle (am Altar) führte durch die Stadtpfarrkirche St. Andreas. Im Altar liegen in einer kleinen Holzkiste 24 Reliquien von Heiligen, darunter vom Namensgeber, dem Apostel Andreas.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 21.11.2024 02:46 Uhr

Die Besucher verließen St. Andreas nach einer zweistündigen Führung mit dem Gefühl, dass die 800 Jahre alte Geschichte, ihre sakrale Imposanz und ihre Kunstschätze die Stadtpfarrkirche zu einem wertvollen Gebäude in Karlstadt und im Bistum Würzburg machen. Manfred Goldkuhle, Vorsitzender des Veranstalters Geschichts- und Heimatverein Mühlbach 1987, führte mit großem Wissen, eigenen Erlebnissen und Erinnerungen durch die Kirche, für die er seit 1969 in verschiedenen Ämtern ehrenamtlich tätig ist. Er begleitete auch ihre Innensanierung in den Jahren 1999 und 2000.

Seit Mitte des 14. Jahrhunderts auf den Grundmauern einer Basilika aus der Zeit der Stadtgründung um 1200, mit einem Haupt- und zwei Seitenschiffen erbaut, bot die Kirche Baumeistern und Kunstschaffenden lohnende Aufgaben zur Verschönerung und reichen Ausstattung des Innern. Beispiele sind die Glasfenster von Franz Xaver Zettler, das Gewölbe mit seinen Schlusssteinen mit Wappen, Köpfen, Namen und Pflanzenmotiven, die steinernen Reliefs sowie die spätgotische Kanzel von 1523 aus der Werkstatt Tilman Riemenschneiders.

Die einzelnen Heiligen, Evangelisten und natürlich auch der Namenspatron Andreas sind dargestellt in lebensgroßen hölzernen und vergoldeten Figuren an den Kirchensäulen. Sie begleiten den Besucher vom Haupteingang zum Chor. Hier steht eine der ältesten und historisch wertvollsten Figuren im Bistum Würzburg: Der überlebensgroße Christus Salvator, nicht aus Holz, sondern aus schwerem grünem Sandstein, wurde zwischen 1340 und 1380 geschaffen. Davor stehen Stühle mit den Wappen der Platzinhaber wie Pfarrer und Bürgermeister sowie seit 2000 der Altar mit über 20 Reliquien in einer Holzbox.

Goldkuhle, der während der Führung vor allem an Stadtpfarrer Paul Steinert erinnerte, der 47 Jahre lang bis 1996 die Seelsorge in Karlstadt prägte, führte in die Rienecker Kapelle, die ab 1447 als tieferliegende Gruft Grablege der Adligen von Rieneck war, und zu den Riemenschneider-Figuren Jakobus, Nikolaus, Antonius und Petrus. Abschließender Höhepunkt war die Schatzkammer mit den silbernen Prunkstücken, dem Drachentöter Georg und der Maria Immaculata, beide aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Von: Martina Amkreutz-Götz (Schriftführerin, Geschichts- und Heimatverein Mühlbach 1987)

 
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