Eine geschichtlich interessierte Gruppe wandelte kürzlich mit Gerrit Himmelsbach vom Archäologischen Spessart-Projekt und Kreisheimatpfleger Theodor Ruf auf historischen Pfaden in Neustadt.
Start war im Kreuzgang: Erläutert wurden dessen Odyssee von Neustadt nach Frankfurt und zurück sowie die vielfältigen Spuren an der Nordseite der Kirche und am Nordturm, die Umbauten über die Jahrhunderte hinweg und der Klosterbrand von 1857 hinterlassen haben.
Im Innern der Klosterkirche informierte Ruf unter anderem über den aktuellen Forschungsstand zu den drei Skeletten im Südturm. Einer Knochenuntersuchung folgend, stammten diese wohl aus den Jahren 900 bis 1100. Weitere archäologische und forensische Untersuchungen könnten hier belastbare Erkenntnisse hinsichtlich Herkunft, Verwandtschaftsgrad, Status, etc. bringen.
Auch wurde über die neuesten Erkenntnisse um die Gründungsgeschichte des Klosters und dessen Quellenlage berichtet. Eine Stippvisite ins Lapidarium und ein Gang zur Michaelskirche setzten die Spurensuche fort.
Große Erleichterung herrschte bei beiden Referenten darüber, dass der Michaelsberg baulich unangetastet bleibt. Auch hier tat sich erst in jüngster Zeit mit einer "Lochbildung" auf historischem Gelände möglicherweise ein weiteres archäologisches Betätigungsfeld auf.
Der Abschluss erfolgte vor dem Südturm der heutigen Pfarrkirche. Hier wurden in einer intensiven Diskussion die vielfältigen Themen, die in Neustadt der archäologischen Erforschung harren, aufgezeigt. Daher der Appell von den beiden Referenten: In Neustadt liegt noch so viel verborgen und tolle Schätze warten nur darauf, ans Tageslicht zu kommen. Packt es an!
Mit einer Wanderung zum Ringwall auf dem Gaiberg wird die historische Spurensuche im Herbst fortgesetzt.
Von: Sybille Grübel und Udo Aull