
„Die Mittelschule Zellingen fällt völlig aus dem Rahmen“, stellte Sportabzeichen-Referent Stefan Köhler bei der Siegerehrung des Sportabzeichen-Schulwettbewerbs 2016 für Unterfranken fest. Erreicht sie doch mit 62 von Schülern abgelegten Sportabzeichen bei 99 Schülern eine Quote von fast 63 Prozent. Damit ist sie nicht nur die beste Schule im Landkreis Main-Spessart, sondern auch in Unterfranken und kam in Bayern auf Platz fünf.
Burgsinner Schule kam auf Rang zwei in ihrer Kategorie
In ihrer „Liga“, den Schulen mit bis zu 100 Schülern, verwies sie die Sinngrund-Mittelschule Burgsinn klar auf Rang zwei in Unterfranken, diese erreichte 28 Prozent. Immerhin konnte mit dem Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium in Lohr eine zweite Schule die 50-Prozentmarke überspringen. 308 Sportabzeichen bedeuten dort 52 Prozent und Platz zwei hinter der Realschule für Knaben, Aschaffenburg, (56 Prozent) in der Kategorie bis 400 Schüler.
Gemündener Schulen auf Platz zwei der Bezirksebene
Die ersten zwei Plätze auf Bezirksebene in der Kategorie für Schulen bis 300 Schüler gingen nach Gemünden an Schulen der Schwestern vom Heiligen Kreuz: Ihr Gymnasium (Theodosius-Florentini--Schule) gewann mit 95 Sportabzeichen und 44 Prozent, die Realschule folgte mit 91 Sportabzeichen und 40 Prozent.
Insgesamt gesehen nahmen im vergangenen Jahr zwölf Schulen aus dem Landkreis Main-Spessart am Wettbewerb teil, zwei weniger als noch 2015. Damit nahm etwa ein Fünftel der Kreisschulen teil. Auch die Anzahl der Sportabzeichen sank dadurch logischerweise, und zwar um 177 auf 811 Abzeichen. Das entspricht auch dem bayernweiten Trend. Dort bedeuten 37 507 Sportabzeichen an 585 Schulen einen Rückgang um 9669 Abzeichen.
Gesamtzahl der Sportabzeichen ist gesunken
In Unterfranken machten noch 74 statt 90 Schulen mit. Die Zahl der Sportabzeichen sank von 5387 auf 3802 Sportabzeichen. Wie die Schulen den Erwerb des Sportabzeichens organisieren, ist unterschiedlich. Manche, wie Zellingen, integrieren die Leistungskontrolle in den Sportunterricht oder nutzen Ergebnisse der Bundesjugendspiele, was aber nicht gerne gesehen wird. Die Mittelschule Burgsinn organisiert dagegen inzwischen einen eigenen Sportabzeichen-Tag, das sei einfacher, erklärten Sportlehrerin Susanne Baier und Konrektor Michael Meisenzahl bei der Siegerehrung.
Lohn der Mühen sind nicht nur die Sportabzeichen für die Schüler und Urkunden für die Schulen. Insgesamt 17 Betriebskrankenkassen in Bayern unterstützen die Aktion über ihren Landesverband. 2150 Euro Siegprämien kamen 20 Schulen in Unterfranken zugute, davon 850 Euro den genannten fünf Schulen im Landkreis Main-Spessart.
Die finanzielle Unterstützung durch die Betriebskrankenkassen sei nur konsequent, sagte Nicole Mauder, Pressesprecherin des SDK-Betriebskrankenkasse Schweinfurt, da seit zehn Jahren auch Kooperationen von Kindergärten mit Sportvereinen gesponsert würden. Ab diesem Schuljahr gibt es einen eigenen Wettbewerb für Grundschulen inklusive der ersten und zweiten Klassen.
Starke Konkurrenz in der neuen Kategorie
Für die Mittelschule Zellingen erklärte Sportlehrerin Waltraud Tilly, dass sie wegen mehr Schülern im laufenden Wettbewerb in die nächste Kategorie (bis 200 Schüler) rutscht. Dort trifft sie auf starke Konkurrenz. Aktuell gewann die Mittelschule Iphofen mit einer Quote von fast 58 Prozent. Würden es in Zellingen wieder 62 Abzeichen bei nun 105 Schülern, ergäbe sich ein Vorsprung von einem guten Prozentpunkt. Die Vertreter der Mittelschule Burgsinn rechneten sich bei dieser Nachricht Siegchancen aus.
Allerdings war ihr schon in diesem Jahr die Mittelschule Wildflecken mit 27 Prozent und weniger als einem Prozentpunkt Abstand dicht auf den Fersen.