Ende August ist für viele ein Termin rot im Kalender angestrichen - egal, wie sportlich man selbst ist: der can-cup. Am kommenden Wochenende, 26. und 27. August, ist es wieder soweit. Die Veranstaltung mit Tennis und Beach-Volleyball auf der Anlage des örtlichen Tennisclubs steht wieder an und wird am Samstag und Sonntag durchgeführt. Der can-cup erinnert an die drei Freundinnen Christina, Andrea und Nina aus Lohr und Wiesenfeld, die bei einem Autounfall am 16. Januar 2004 auf dem Weg nach Karlstadt so schwer verletzt wurden, dass sie in der darauf folgenden Woche mit nur 20 Jahren starben. Die Anfangsbuchstaben der Vornamen der Frauen geben der Veranstaltung ihren Namen.
Damals wie heute denken die Familien und Freunde der jungen Frauen noch immer gern an sie. Zum Organisationsteam gehören von Anfang an Kathrin Weitzel und Christian Amthor. Weil mittlerweile viele eine Familie haben und weit weg von Wiesenfeld wohnen, konzentriert sich die Veranstaltung auf das Wochenende.
Auf dem Gelände gibt es wie bisher Sport, entspannte Musik, Essen, Trinken, Kinderprogramm und zum ersten Mal am Samstag zum sportlichen Einstieg eine Yoga-Session mit Katja Bachmann von 8.20 bis 8.50 Uhr. Wie immer ist auch ein Gottesdienst in der Wiesenfelder Kirche am Sonntag um 9.30 Uhr mit Pfarrer Georg Gierl aus Flossenbürg in der Oberpfalz. Er ist ein Freund einer der betroffenen Familien.
Teilnehmerfeld ist voll
Der Andrang, sportlich dabei zu sein, ist groß. Das Tennis-Teilnehmerfeld ist bereits voll: 28 Mix-Teams haben sich für die Spiele angemeldet. "Mehr bekommen wir leider nicht mehr an Teams und Spielen unter", heißt es. Anmelden kann man sich trotzdem und wird auf die Warteliste gesetzt, denn es fällt immer einmal ein Team aus. Nach wie vor melden sich die Teams mit kreativen Namen an - da kämpfen "Team Karotte" oder "Hobbi & Habbibi" mit, sind "Brüderlein und Schwesterlein" oder "Die Netzroller" dabei.
Der Beachvollball-Platz ist noch in Schuss, deshalb hat das Orga-Team darauf verzichtet, neuen Sand geplant, aufzufüllen. So bleibt mehr Geld übrig für eine Spende; sie geht in diesem Jahr an die Tafeln in Gemünden, Karlstadt und Lohr - und zwar jeweils 500 Euro. Bislang haben sich acht gemischte Vierer-Volleyball-Teams und fünf Beach - Duos angemeldet. Klar, dass auch bei ihnen der Fantasie keine Grenze gesetzt ist: Da pritschen und baggern die "Balkon-Trolle", gehören die Mannschaften "Arschterpen", "Beach Butcher" oder die "Schlechtschmetterfront" dazu. Was für die Anmeldung wichtig ist: Es muss mindestens ein Mann oder eine Frau im Beachvolleyball-Team sein. Diese Regelung ist auch zu jeder Zeit auf dem Platz strikt einzuhalten.
Auf dem Gelände kann gezeltet werden, es gibt Frühstück im Dorfladen (am Samstag) und auf dem Platz (am Sonntag). Ansonsten versorgen der Foodtruck und der Grill hungrige Bäuche - und Süßmäuler dürfen sich auf viele gespendete Kuchen freuen. "Wir sind unseren Sponsoren und den wertvollen Helferstamm sehr dankbar - das sind annähernd 50 Personen", so die Organisatorin.
Gute Gespräche am Feldrand
Neben Sport ist Party angesagt, gute Gespräche am Feldrand – und es werden Erinnerungen wach an die drei verstorbenen jungen Frauen. Die Party am Abend gehört zum Konzept, ebenso das Kinderprogramm. Am Samstagabend legt um 20 Uhr der Wiesenfelder DJ Simon VDS auf. Ein Schirmherr wurde ebenfalls gefunden: In diesem Jahr schlüpft Karlstadts Bürgermeister Michael Hombach von der CSU in diese Rolle. Seine Vorgänger Karl-Heinz Keller (SPD) oder Paul Kruck (Freie Wähler) hatten diesen Part auch schon einmal inne.