Einen waschechten Olympiasieger zu treffen, ist nichts Alltägliches. Möglich machte es unlängst der Gemündener SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel, der seinen Kollegen und Biathlonlegende Frank Ullrich nach Main-Spessart eingeladen hatte. Unter dem Motto „Vom Spitzensport in die Spitzenpolitik“ berichtete der Biathlon-Olympiasieger von 1980 in Langenprozelten von seinem sportlichen und politischen Werdegang. Darüber informiert das Büro von Bernd Rützel in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Unbedingter Wille, Durchhaltevermögen und Respekt sind die Grundsäulen für Erfolg - sowohl im Sport als auch in der Politik, so Ullrich. In seinem Vortrag kam er anhand seiner Karriere als ehemaliger Leistungssportler und langjähriger Bundestrainer der deutschen Herren-Nationalmannschaft im Biathlon immer wieder auf diese zu sprechen. Erste Rückschläge, wie der dritte Platz bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck, seien die Antriebsfeder für größere Leistungen gewesen: „Schon zu Beginn meiner Karriere 1976 wäre mehr möglich gewesen. Gescheitert sind wir, weil ich nicht die Leistung abgerufen habe, die ich hätte bringen können.“ Die Lehre daraus – Niederlagen anerkennen, daran zu wachsen und besseren Konkurrenten Respekt zu zollen – sei allzeit gültig und innere Motivation geworden, stetig nach vorne zu arbeiten.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich direkt in den Bundestag gewählt werde“, so der Südthüringer, der seit 2019 Stadtrat in Suhl ist und im gleichen Jahr den Einzug in den Landtag nur knapp verpasste. Sein Erfolgsrezept, das auch an diesem Abend zu spüren war: Bodenständigkeit, nah an den Menschen zu sein und objektive Sacharbeit. „Gerade jetzt muss wieder sachlicher diskutiert werden. Insbesondere die Parteien des demokratischen Spektrums – gleich ob in der Regierung oder Opposition – sind hier gefragt“, bekräftigte Ullrich. Im Sportausschuss, in dem er als Vorsitzender tätig ist, klappe das recht gut. Die Wertigkeit des Sports für unser Miteinander, unsere Gesundheit und die individuelle Entwicklung mehr anzuerkennen, sei ihm ein wichtiges Anliegen. Es wäre wünschenswert, wenn der Entwicklungsplan Sport, der Mitte März vorgestellt wird, einen wertvollen Beitrag diesbezüglich leistet.