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Lohr
Spielplatz an Talstraße soll bleiben
Mit Plakaten, die von Kindern gemalt wurden, setzten sich Bewohner von Rodenbach in der Sitzung des Lohrer Stadtrats für den Erhalt des Spielplatzes an der Talstraße ein.
Foto: Thomas Josef Möhler | Mit Plakaten, die von Kindern gemalt wurden, setzten sich Bewohner von Rodenbach in der Sitzung des Lohrer Stadtrats für den Erhalt des Spielplatzes an der Talstraße ein.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 07.02.2025 02:35 Uhr

Der Lohrer Stadtrat hat einstimmig seinen Willen bekundet, den Spielplatz an der Rodenbacher Talstraße langfristig zu erhalten. Die zukünftige Ausstattung soll in Abstimmung mit der Bevölkerung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel erfolgen. Eine mögliche Auflassung des Spielplatzes hatte in dem Stadtteil für Aufregung gesorgt.

Rund 15 Rodenbacher auf den Zuschauerstühlen zeigten von Kindern gemalte Plakate, die sich für den Erhalt des Kinderspielplatzes einsetzten. Was war passiert? Der Bauhof hatte im vorigen Jahr im Stadtratsausschuss für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur sein Spielplatzkonzept vorgestellt, über das das Gremium allerdings keinen Beschluss fasste.

Danach sollte der Spielplatz an der Talstraße aufgelöst werden, weil er angeblich kaum noch genutzt wird. Defekte Geräte sollten ersatzlos entfernt werden. Dort stehen zurzeit noch ein Großspielgerät (Ersatzbeschaffung: 20.000 bis 22.000 Euro), eine Froschwippe (4000 bis 5000 Euro) und ein Sandkasten.

Widerstand formiert sich

Die Anwesenheit zahlreicher Bürger aus dem Stadtteil zeige, "wie wichtig der Spielplatz für Rodenbach ist", erklärte Ortssprecher Jürgen Völker. Vom Plan, den Spielplatz aufzulassen, sei man überrascht worden. Rasch habe sich Widerstand formiert.

Völker hatte beantragt, die Auflösung des Spielplatzes abzusagen, und erweiterte seinen Antrag in der Sitzung um ein Sonnensegel für den Sandkasten und einen Ersatz für die Froschwippe. Laut Bauhofleiter Ewald Engelhaupt muss die Wippe in diesem Jahr abgebaut werden, weil sie nicht mehr den Anforderungen entspricht. Das Großspielgerät könnte noch einige Jahre durchhalten.

Derzeit sei an eine Auflösung nicht gedacht, versicherte Bürgermeister Mario Paul. Von Überlegungen, einen Bauplatz aus der Fläche zu machen, habe man Abstand genommen – wegen der 20-Kilovolt-Stromleitung, die fast mittig über das Grundstück führt. Die Verwendung der Grünfläche als Spielplatz, wie im Bebauungsplan festgelegt, sei die nach heutigem Stand einzige mögliche Nutzung.

Junge Familien ziehen ein

Die Kernfrage sei somit, ob die Stadt Lohr noch Geld in den Spielplatz investieren solle. Das Sonnensegel für den Sandkasten sei kein Problem, das stehe bereits im Haushaltsentwurf. 20.000 bis 22.000 Euro für ein Großspielgerät auszugeben, sei durchaus möglich, aber auf einem Spielplatz, der mehr frequentiert werde.

Das wollte Ortssprecher Völker so nicht stehen lassen. An der Talstraße vollzieht sich nach seinen Worten derzeit ein Generationswechsel. Junge Familien mit Kindern zögen in die Häuser ihrer Eltern. Die Nutzung des Spielplatzes werde also wieder zunehmen.

Ob es Gespräche mit den Leuten vor Ort gegeben habe, wollte Uli Heck (FW) wissen. Man müsse die Bevölkerung einbeziehen und "sich langsam vortasten". Das Thema hätte man "besser anpacken können". "Wir suchen schon den Austausch", versicherte der Bürgermeister. Bauhofleiter Engelhaupt meinte, der Bauhof müsse sich um über 30 Spielplätze kümmern.

Mathilde Lembach (Grüne) regte an, die Rodenbacher könnten doch einen Teil des Erlöses der 700-Jahr-Feier in diesem Jahr für den Spielplatz "abzwacken". Ob das Großspielgerät nach einem Abbau wieder durch ein Großspielgerät ersetzt werden müsse oder man nicht auch kleinere Geräte anschaffen könne, fragte Eric Schürr (Bürgerverein), der dazu aufforderte, neue Ideen zu entwickeln.

Finanziell strecken

Nach den Worten von Bürgermeister Paul soll es zunächst ein Treffen mit der Bevölkerung und dem Ortssprecher geben. Ziel sei es, vor der Haushaltsverabschiedung einen Vorschlag machen zu können. "Der Haushaltsansatz reicht für unsere Spielplätze doch hinten und vorne nicht", gab die stellvertretende Bauhofleiterin (technisch) Madeleine Riethmann zu bedenken.

"Wir strecken uns seit Jahren finanziell bis zur Decke", bestätigte der Bürgermeister. Da sei "der Gesetzgeber gefragt". Der von Ortssprecher Völker gewünschte Beschluss einer langfristigen Erhaltung des Spielplatzes wurde einstimmig gefasst.

 
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