Voll besetzt war bei der Mitgliederversammlung des Spessartvereins Lohr der Saal des Landhotels „Zur Alten Post“ in Sendelbach. Zwar wurde wegen Erkrankung des Vorsitzenden Konrad Stahl die Wahl des Vorstandes auf einstimmigen Beschluss der Versammlung auf unbestimmte Zeit vertagt, ebenso die Ehrungen, aber die Berichte der Vorstandsmitglieder und Fachwarte ließen keinen Zweifel: Der Verein hat seine Krise überwunden und ist auf dem richtigen Weg.
Zweiter Vorsitzende Richard Mehler und Schriftführerin Christa Neusinger teilten sich die Leitung der Versammlung. Ungewöhnlich lang war in diesem Jahr die Liste der verstorbenen Mitglieder. Das hatte auch zur Folge, dass sich die Zahl der Mitglieder im Verein von 358 auf 352 verringert hat, was aber – so Mehler – „keine dramatische Entwicklung“ darstellt.
Der Lohrer Spessartverein fällt insofern aus dem Rahmen, als die meisten Vereine im Spessartbund jährlich zwölf bis 14 Wanderungen anbieten. In Lohr, wo man nicht an den Wochenenden sondern überwiegend Mittwochs unterwegs ist und in drei Gruppen je nach Leistungsfähigkeit der Mitglieder unterschiedlich lange Strecken wandert, sind es jährlich rund 150 Wanderungen.
Seit diesem Jahr verfügt der Lohrer Spessartverein mit Dieter Ihls auch über einen zertifizierten Wander- und Naturführer. Mehler wies aber auch darauf hin, dass man zur Koordination der Aktivitäten dringend auch einen Wanderwart für den Gesamtverein suche.
In wochenlanger Arbeit wurde der Internet-Auftritt des Vereins umgestaltet. Jürgen Diehl hat sich bereit erklärt, die Aufgabe des Webmasters zu übernehmen; es werden aber noch Leute gesucht, die ihn vertreten und unterstützen.
Hiltrud Hippeli, unterstützt durch eine Reihe weiterer Helfer, kümmert sich um die Schanzkopfhütte. Die wurde im Lauf des Jahres von allen Wandergruppen in Anspruch genommen; außerdem fand dort nach einer Sternwanderung ein Lakefleischessen und im Mai ein Vereinsnachmittag statt. Der Spessartbund nutzte die Hütte für eine Markierer-Schulung mit 22 und eine Wanderführer-Schulung mit 31 Teilnehmern. Viermal wurde sie für private Feiern vermietet.
Zu den Wanderungen berichtete Hiltrud Hippeli, dass die Gruppe 1 bei 48 Wanderungen zusammen 687 Kilometer zurückgelegt hat, wobei die höchste Teilnehmerzahl 42, die niedrigste acht Wanderer betrug. 31 Frauen und 28 Männer in der Gruppe 2 legten insgesamt 1250 Kilometer zurück, berichtete Bruno Wäschenbach. Hier wanderten jeweils zwischen elf und 40 Leute. Auf 50 Wanderungen brachte es die Gruppe 3 unter Berthold Klug. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl betrug 20; in der Regel wurden etwa acht Kilometer gewandert.
Die Weitwanderer bringen es auf zwölf bis 24 Kilometer am Stück. Zusammen legten sie 231 Kilometer zurück. Dazu kommt zweimal jährlich je eine Etappe dem Main entlang von der Quelle im Fichtelgebirge bis zur Mündung in den Rhein.
Erinnert wurde auch an die Fahrt nach Schweinfurt mit Museumsbesuch und Schlachtschüssel, an die Wanderwoche im Berchtesgadener Land und den Besuch der Gartenschau in Alzenau sowie die Fahrt nach Fulda und die Weihnachtsfeier in Mariabuchen.
Zur Fahrt nach Weinheim an der Bergstraße am Mittwoch, 13. April, haben sich so viele Teilnehmer angemeldet, dass zwei Busse eingesetzt werden. Für die Wanderwoche im Weserbergland vom 26. Juni bis 2. Juli sind noch Plätze frei. Markierungswart Dieter Ihls berichtete, dass der Spessartverein Lohr gelte 20 Wanderrouten betreut und 210 Kilometer markierte Wege pflegt.
Die Werbung jüngerer Mitglieder ist für Richard Mehler ein besonderes Anliegen. Man überlege sich, wie man auf diese Zielgruppe besonders eingehen könne, etwa durch „Feierabendwandern“ . Außerdem soll im „Postkeller“ jeden zweiten Mittwoch im Monat ein Stammtisch angeboten werden (erstmals am 11. Mai)
Dr. Gerrit Himmelsbach, Vorsitzender des Spessartbundes zeigte sich beeindruckt. Die neue Führung habe einen der ältesten und größten Vereine im Spessartbund wieder zur Blüte gebracht. Die Schanzkopfhütte sei auch für den ganzen Spessart ein wichtiger Punkt.
Zum Nachwuchsproblem meinte er: „Man kann sich auch durch Senioren ergänzen.“ Man solle aber offen sein für neue Ideen. So sei es nicht abwegig, eventuell auch Mountainbiker in den Verein zu integrieren. Für die Vorstandsarbeit in der Zukunft schlug er einen häufigeren Wechsel in den Vorstandsämtern vor. Amtsmüdigkeit an der Spitze lasse sich vermeiden, wenn der oder die Vorsitzende nach wenigen Jahren auch wieder die realistische Möglichkeit hat, in die zweite Reihe zurückzutreten
Im Spessartbund habe die Diskussion darüber begonnen, ob die wachsenden Aufgaben auf Dauer noch ehrenamtlich zu bewältigen sind und ob man nicht einen hauptamtlichen Geschäftsführer einstellen müsse. Heike Buberl-Zimmermann, Hauptwanderwartin im Spessartbund, fand die Idee mit der Feierabendwanderung sehr gut.