
Bei der Festbierprobe hatte Bürgermeister Mario Paul das erste Fass noch mit zwei Schlägen angestochen. Auf der Bühne des Festzelts brauchte er am Freitagabend allerdings dann sechs und einen Nachschlag. Wie gewohnt dirigierte er die Kapelle (heuer die Ludwig-Thoma-Musikanten) nicht zu den Klängen des bayerischen Defiliermarschs wie seine Vorgänger, sondern zum Spessartmarsch von Georg Keimel. Die Maß Bier kostet heuer 7,90 Euro und damit 20 Cent mehr. Das Volksfest dauert bis zum 4. August.
Weil die Alfred-Stumpf-Straße wegen der Großbaustelle auf dem ehemaligen Brauereigelände gesperrt ist, musste sich der Festzug am Freitag seinen Weg vom Parkdeck über die Anlagenstraße, Kellersrempel, Stern- und Kellereigasse zum Schlossplatz bahnen. Die Gassen sind zwar enger als die gewohnte Strecke, aber dass der von Pferden gezogene Wagen mit dem Riesenfass Freibier duch passte, das hatte die Würzburger Hofbräu GmbH schon vor Monaten geklärt.
Mit von der Partie waren wie alle Jahre der Kolping-Spielmannszug, die Rodenbacher Volkstanzgruppe und die Original Wombacher Blasmusik, außerdem die die Böllerschützen aus Lohr und des Gaus Mittelmain. Nicht fehlen durften das Schneewittchen (Anna Amrhein) mit den sieben Zwergen und die Reiter des Reit- und Fahrvereins Lohr mit dem Stadtwappen auf dem Wams. Von den Lohrer Partnerstädten kam eine kleine Delegation aus der Stadtverwaltung Milicz und dem Landratsamt mit Landrat Slawomir Strzelecki an der Spitze nach Lohr.
Seniorennachmittag: Ehrungen auf der Festwoche
Zum Seniorennachmittag der Spessartfestwoche am Samstag hat die Stadt Lohr dieses Jahr 2735 Einladungen verschickt. Alle Einwohner ab einem Alter von 70 Jahren wurden eingeladen. Sie erhielten im Festzelt je einen Gutschein für eine Maß Bier (gesponsort von der Brauerei) und für ein halbes Hähnchen vom Festwirt. Die Gutscheine sind inklusive Bedienung, für das Bedienungsgeld kommt die Stadt auf.

Am Samstag war es nicht mehr ganz so heiß wie an den Vortagen. Am Nachmittag setzte leichter Regen ein, der für eine willkommene Abkühlung sorgte. Der Vergnügungspark füllte sich zusehends, ebenso der Biergarten am Main und dann auch das Festzelt, wo das Werksorchester Bosch Rexroth unter Leitung von Bettina Fürtsch spielte.
Bürgermeister Mario Paul begrüßte die Gäste, darunter viele Stadträte und Altbürgermeister Siegfried Selinger. Im Lauf des Nachmittags wurden die ältesten Besucher geehrt. Bei den Frauen war es Elisabeth Strachan (98), bei den Männern Josef Stegerwald (90). Bei den ältesten Ehepaaren gab es erstmals zwei mit der selben Zahl von Jahren. Veronika und Hermann Endres sowie Anna und Gustav Brandt brachten es zusammen auf jeweils 178 Jahre.