
Es war wieder Seniorennachmittag auf den Spessart-Festwochen. Und Rosalinde Mantel aus Sackenbach war mit 94 Jahren die Älteste, die heuer daran teilnahm. Geehrt wurden auch die zwei ältesten Ehepaare Cäcilia (86) und Adolf (89) Schmitt aus Sackenbach, die seit 63 Jahren verheiratet sind, sowie Elfrieda und Kurt Probst aus Wombach. Die beiden 86-Jährigen sind seit 66 Jahren verheiratet. 2138 Senioren waren es insgesamt, die ins Festzelt kamen.
Die Idee des Ehrennachmittags geht auf das Jahr 1990 und den früheren Festwirt Xaver Widmann und Altbürgermeister Siegfried Selinger zurück. Zur Premiere 1990 waren damals von 1821 Eingeladenen 1100 Senioren gekommen. Wie der demografische Wandel voranschreitet, ist auch daran zu erkennen, dass im Vergleich dazu dieses Jahr gut 1000 Einladungen mehr verschickt wurden. Bürgermeister Mario Paul sprach von einer "schönen, stattlichen Zahl" an Senioren, die beweise, "dass wir in unserer Stadt gut und gesund alt werden können".
Das Bedienungsgeld und was über die Zahl von 2000 hinausgehe, übernehme die Stadt Lohr. Ein weiterer Bonus sei die Nutzung des Festwochen-Expresses zum Sonderpreis, sagte Paul. "Feiern und schunkeln Sie mit uns zu den Klängen des Werksorchesters Bosch Rexroth unter Leitung von Kapellmeisterin Bettina Förtsch", motivierte das Stadtoberhaupt die Gäste.
Mario Paul, Landrätin Sabine Sitter, Dritte Bürgermeisterin Ruth Steger, Georg Ludwig Hegel, der Vorsitzende des Seniorenbeirats, und der städtische Festwochenbeauftragte Dieter Daus sorgten mit Blumen, Bocksbeutel, Gutschein und Präsentkorb für große Freude unter den Geehrten.
Die eigenen Wurzeln bewahren
Der Seniorenbeiratsvorsitzende zitierte seinen Ururgroßonkel Georg Wilhelm Hegel: "Einer Gesellschaft, die ihre Veteranen nicht achtet, brechen bald die Wurzeln weg." Bürgermeister, Stadtrat und Festwochenorganisator würden dafür sorgen, dass das in Lohr nicht passiere, sagte Hegel anerkennend. Im persönlichen Grußwort an die Senioren setzte er auf Karl Rahner: "Man sollte das Mögliche tun und das Unmögliche Gott überlassen."
Eine Seniorin sagte, dass sie an dem Nachmittag besonders das gesellige Beisammensein und das Wiedersehen mit ihren Altersgenossen schätze. Darunter seien sogar ehemalige Schulkameradinnen und -kameraden.