Voraussichtlich für zehn Wochen ist die Kreisstraße von Langenprozelten nach Ruppertshütten gesperrt. Daraus ergibt sich ein bis zu 20 Kilometer langer Umweg für viele Ruppertshüttener.
"Es ist ruhig geworden in Ruppertshütten", berichtet unsere Mitarbeiterin Luisa Werthmann. Anwohner an den Ortseingängen schildern, dass der Durchgangsverkehr gerade durch Motorradfahrende am Wochenende abgenommen hat. Auf die Arbeit nach Lohr nimmt Luisa Werthmann die offizielle Umleitung über Lohrhaupten und Frammersbach, die nur sieben Kilometer länger ist. Will sie hingegen nach Langenprozelten fahren, ist ein Umweg von rund 20 Kilometern über Burgsinn und Rieneck notwendig.
Zu viel Staub und Steine
Ein Pendler aus Ruppertshütten berichtet, dass der Verkehr zum Ende der ersten Woche der Sperrung auf der Strecke durch den Wald über das Katharinenbild zugenommen hat. Auch Paketdienste haben bereits den kürzesten Weg nach Lohr für sich entdeckt. Dadurch kann es auf der Strecke auch mal enger werden. Wenn der Ruppertshüttener keinen Geländewagen hätte, würde er nicht die Abkürzung über die "Hirschhörner" fahren: "Zu viel Staub und Steine". Besondere Aufmerksamkeit erfordert der Waldweg, wenn es in der Früh Nebel hat und wenn man auf die Bundesstraße 276 an der Roten Mühle einfährt.
Bei der Stippvisite unserer Redaktion am Katharinenbild konnten am Nachmittag des 9. August in 45 Minuten lediglich neun Fahrzeuge gezählt werden, was freilich im Vergleich zu verkehrstechnisch normalen Zeiten immer noch eine deutliche Steigerung der Frequenz ist.
Busanbindung: Gut, aber wenig genutzt
Gut funktioniert die Busanbindung, die allerdings wenig genutzt wird. Stefan Hämmerlein muss lediglich sieben Minuten früher als sonst in den Bus einsteigen, um pünktlich die Anschlüsse am Lohrer Busbahnhof zu erreichen. Der Bus nimmt auch die Strecke über Lohrhaupten. Nur wenige Haltepunkte, wie auf der Schanz, werden angesteuert, wodurch sich nur wenig Zeitverlust durch die Umleitung ergibt.
Der Verkehr auf den Umleitungsstrecken verläuft normal, berichtet auch Marcel Hluchany von der Polizei Lohr. Seit Beginn der Vollsperrung sind weder Verkehrsunfälle noch gefährliche Verkehrssituationen bekannt geworden.
Die Straße über das Katharinenbild, die sogenannte Lehngrundstraße, werde vermehrt durch die Anwohner aus Ruppertshütten genutzt, so der Polizist. Wegen des zunehmenden Verkehrs seien insbesondere im Kurvenbereich Mulcharbeiten durchgeführt worden, um den Straßenverlauf besser erkennbar zu machen. Die Straße wurde bereits vor der Vollsperrung durch holzbeladene Sattelzüge genutzt. Dementsprechend hat die Strecke eine ausreichende Fahrbahnbreite, die das Befahren auch im Gegenverkehr mit angepasster Geschwindigkeit und gegenseitiger Rücksichtnahme sicher ermöglicht.
Polizei: Licht an im Wald
Nachdem der Verbindungsweg nicht einer ortsüblichen, asphaltierten Straße gleichkommt, sondern es sich um einen geschotterten Waldweg handelt, rät die Polizei "bei schlechten Wetterverhältnissen wie Regen weniger erfahrenen Verkehrsteilnehmern von der Befahrung der Lehngrundstraße ab". Sie sollten dann lieber die offizielle Umleitungsstrecke nutzen. Um rechtzeitig vom Gegenverkehr erkannt zu werden, sollte im Wald außerdem das Abblendlicht eingeschaltet werden, so ein weiterer Rat der Polizei.
Der Brandschutz in Ruppertshütten wird durch die Ortsfeuerwehr sichergestellt. Die Alarmpläne sind angepasst worden, erläutert Kreisbrandrat Peter Schmidt. Die Feuerwehr Lohr kann laut Feuerwehrchef Schmidt im Alarmfall über das Katharinenbild anfahren. Auch für die Feuerwehren aus Gemünden und Langenprozelten gibt es eine Strecke über einen Waldweg. "Die Feuerwehren sind über die Sperrung und die Anfahrtswege informiert", so Kreisbrandrat Schmidt.