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Karlstadt
Spenden für revisionsbedürftige Orgel
Mit Orgelwerken vom Barock bis zur Moderne intonierte Bernhard Seelbach an der großen Orgel der Kirche St. Andreas Karlstadt ausgewählte Stücke, die die Vielfalt und Klangfacetten des Instruments hörbar machten.
Foto: Josef Riedmann | Mit Orgelwerken vom Barock bis zur Moderne intonierte Bernhard Seelbach an der großen Orgel der Kirche St. Andreas Karlstadt ausgewählte Stücke, die die Vielfalt und Klangfacetten des Instruments hörbar machten.
Josef Riedmann
 |  aktualisiert: 24.10.2020 02:17 Uhr

Als Auftakt einer Konzertreihe, deren Spendenerlös für die Revision der Orgel der Stadtkirche St. Andreas Karlstadt gedacht ist, gab Regionalkantor Bernhard Seelbach ein Orgelkonzert an besagtem Instrument. Orgelwerke verschiedener Komponisten zeigten die Vielfalt und Klangfülle der Orgel mit ihren 64 Registern.

In der Orgel verbaute elektrische Magnete, die die Tonventile steuern, sind nach zirka 60 Jahren verbraucht und arbeiten nicht mehr präzise. Einen erheblichen materiellen und zeitlichen Aufwand erfordert der Austausch dieser Bauteile. In dem Konzert wurden hierfür Spenden eingeworben.

Seelbach intonierte eingangs die Sinfonia D-Dur, BWV 29, von Johann Sebastian Bach. Die auch unter "Wir danken Dir, Gott, wir danken Dir" bekannte Kantate war eine der jährlich von Bach zu komponierenden Festkantaten als Thomaskantor in Leipzig. Das Orgelwerk Bachs hielt Adolph Hesse in Breslau hoch, so dass er auch "der schlesische Bach" genannt wurde. Von ihm erklang "Einleitung, Thema und Variation, A-Dur, op. 47" in dem ein schlichtes, liedhaftes Thema in fünf Variationen motivisch und rhythmisch gesteigert wird.

Ernsthafte Nachdenklichkeit und unbeschwerte Ausgelassenheit bestimmten die Sätze der Sonate Es-Dur, KV 282, von Wolfgang Amadeus Mozart. Von William Faulkes, der als Organist und Komponist in Liverpool wirkte, erklang das "Festival Prelude on Ein feste Burg ist unser Gott". Der Reformationschoral Martin Luthers wird in dieser Komposition durch dynamisch und satztechnisch unterschiedliche Bearbeitungselemente zu einem wirkmächtigen Schlussakkord gesteigert.

In dem Werk "My Beethoven, Rag für Orgel" zitierte der Hamburger Organist und Komponist Andreas Willscher in dem als Ragtime angelegten heiteren Stück Passagen aus dem vielfältigen Werk Ludwig van Beethovens. Robert Wolz von der Kantorei St. Andreas, der die Moderation übernommen hatte, und Bernhard Seelbach forderten die Zuhörer auf, einige der sieben Beethoven-Zitate zu erkennen. Einen fulminanten Schlusspunkt setzte Seelbach mit der Toccata D-Dur, op. 32, des französisch-amerikanischen Komponisten René Louis Becker. Einem virtuosen Beginn der Toccata folgte ein ruhiger choralähnlicher Mittelteil, um virtuos mit festlich brausendem Orgelklang zu enden.

 
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