zurück
LOHR/HANNOVER
Spekulationen zu Pneumatik und Windkraft
jun
 |  aktualisiert: 10.04.2013 16:25 Uhr

Raum für einige Spekulationen rund um zwei Geschäftsfelder der Lohrer Bosch Rexroth AG ließen verschiedene Aussagen, die deren Vorstandsvorsitzender Dr. Karl Tragl am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Rande der Hannover Messe tätigte. Konkret ging es um die Zukunft der Bereiche Pneumatik und Windkraft.

Was die Pneumatik angeht, hatte Rexroth bekanntlich vor gut einem Jahr Verkaufsabsichten bekundet. Pneumatik ähnelt hydraulischen Anwendungen, wobei statt mit Hydrauliköl mit Luftdruck gearbeitet wird. Angesiedelt ist der Rexroth-Geschäftsbereich in Laatzen unmittelbar neben dem Gelände der Hannover Messe. Aktuell sind dort rund 650 Mitarbeiter beschäftigt.

Die Verkaufsabsichten begründet Rexroth damit, dass die Pneumatik eine Art Fremdkörper im gesamten Produktportfolio des Unternehmens sei. Pneumatik komme in völlig anderen Bereichen zum Einsatz als die übrigen Rexroth-Technologien. In den vergangenen Jahren glänzte der Geschäftsbereich überdies nicht gerade mit üppigen Gewinnen. Der Verkauf der Pneumatik scheiterte bislang offenbar vor allem daran, dass sich kein passender Käufer fand.

Am Dienstag nun verkündete Tragl, dass Rexroth seine Pneumatik „erfolgreich restrukturiert“ habe und sich das Geschäft nun „erfreulich“ entwickle. Die Verkaufsabsichten sind damit jedoch keineswegs vom Tisch. Tragl kündigte an, dass die Pneumatik ab 1. Juni als eigenständiges Unternehmen agieren werde. So könne man Kunden und Märkte flexibler und schneller bedienen. Für Rexroth sei der Verkauf der Pneumatik noch immer die bevorzugte Variante. Mit der bevorstehenden Selbstständigkeit könnte sie einen Schritt näher rücken.

Zum Geschäftsbereich Windkraft machte Tragl deutlich vagere Aussagen. Bekanntlich hat die Konzernmutter Bosch jüngst ihren Rückzug aus einem anderen Bereich der erneuerbaren Energien angekündigt, der Solarsparte. Wohl angesichts dessen, aber auch angesichts der Tatsache, dass das Rexroth-Windkraftgeschäft deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb, sah sich Tragl während der Bilanzpressekonferenz mehrfach mit der Frage konfrontiert, ob Rexroth an der Sparte festhalten wird. Doch er lavierte sich erfolgreich um eine klare Aussage herum, sprach von einem „sehr schwierigen Markt“, von Überkapazitäten und davon, dass Rexroth „mit Hochdruck an den Kosten“ arbeite.

Gerüchte um einen Verkauf der Windkraftsparte machen unter Rexroth-Mitarbeitern schon länger die Runde. Aktuell fertigt Rexroth mit rund 1220 Mitarbeitern in Witten Getriebe für Windkraftanlagen. In Nürnberg hat man erst vor wenigen Jahren ein neues Werk eröffnet, in dem aktuell rund 700 Mitarbeiter ebenfalls für die Sparte Windenergie arbeiten.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bilanzpressekonferenzen
Bosch Rexroth AG
Geschäftsfelder
Karl Tragl
Pneumatik
Windenergie
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top