In Thüngen ticken die politischen Uhren schon immer anders. Das zeigte sich auch bei der Kommunalwahl am Sonntag. Während die CSU landesweit deutlich an Zuspruch gewinnen und in Arnstein quasi die Mehrheit erringen konnte, gelang es der Partei in der Marktgemeinde nicht, an diesem Aufschwung teilzuhaben. Sie muss sich wie bisher mit zwei Mandaten begnügen, während die Freien Wähler und die SPD mit jeweils fünf Sitzen zufrieden sein dürfen, zumal auch der Bürgermeisterkandidat Lorenz Strifsky von der SPD auf Anhieb sein Amt verteidigen konnte.
Die CSU Thüngen hatte mit dem jungen Kandidaten Sebastian Heidenfelder einen Neustart gewagt, und der konnte als unerfahrener Neuling durchaus mehr als einen Achtungserfolg einfahren. Er hat nun die Chance, in den nächsten sechs Jahren seine teilweise junge Mannschaft zu formen und sie politisch ins rechte Licht zu bringen. Im Gemeinderat kann er sich auf die Unterstützung seines Parteifreundes Dieter Weller stützen. Irene Neumeyer und Fabian Bentele hatten schon im Vorfeld auf eine Kandidatur verzichtet.
Nachdem das Bürgermeisteramt an einen SPD-Kandidaten geht, rückt Anna Nowogrodzka an seiner Stelle als Gemeinderätin nach. Für die Partei sitzen dann außerdem noch Bernd Müller, Uschi Schmidt-Finger sowie die Neulinge Boris Lauer und Laurent Viglione im Rat. Das langjährige Mitglied Richard Steigerwald sowie Nicola Rügemer und Werner Pfeifer waren nicht mehr angetreten. Um ein Haar hätte Irina Strifsky, die Frau des Bürgermeisters den Sprung ins Gremium geschafft. Es fehlten ihr gerade einmal zwei Stimmen, und sie ist damit die erste Nachrückerin der SPD.
Die Freien Wähler werden im Marktgemeinderat von Werner Trabold, Wolfgang Heß, Kathrin Schilling, Ralf Reuter und Patrick Druschel vertreten. Auch hier verzichteten zwei bisherige Mitglieder auf die erneute Kandidatur: Anja Morgenstern sowie Günter Morgenstern. Die Riege der Frauen schrumpft in Thüngen nun von vier auf zwei Mitglieder.