„Ein Steg für Fußgänger und Radfahrer zwischen „Höscht“ und „Proazelle“ wäre ein Gewinn für die über 2400 Einwohner in beiden Gemündener Ortsteilen, heißt es in einer Pressemitteilung. Das war die eindeutige Erkenntnis aus der Diskussion beim politischen Frühschoppen der Gemündener SPD im ASV-Sportheim in Hofstetten. Außerdem benötige die Feuerwehr im größten linksmainischen Stadtteil endlich zeitgemäße Arbeitsvoraussetzungen.
Rund 20 Anwesende begrüßte Fraktionsvorsitzender Ferdinand Heilgenthal zusammen mit dem Bundestagsmitglied Bernd Rützel, der Dritten Bürgermeisterin Irmgard Pröschl und der Ortsvereinsvorsitzenden Monika Poracky zu einem Informationsaustausch mit lebhafter Diskussion.
Der Fährbetrieb, der während des Mainbrückenbaus tagsüber lief, habe gezeigt, dass die engen Verflechtungen und die Vorteile einer direkten Verbindung zwischen den beiden Dörfern nicht nur historisch zu sehen sind. Gerade mit Blick auf die aktuelle Klimadiskussion sei es wichtig, auf nachhaltige, umweltschonende Lösungen zu setzen. Mit einem Steg seien der Bahnhof, die besser bedienten Bushaltestellen, die Grundschule, Arzt, Apotheke und andere Dienstleister fußläufig zu erreichen. Das sollten gewichtige Argumente sein, um in die Zukunft zu denken, meinte nicht nur Stadtrat Heilgenthal.
ASV-Vorstand Christoph Rüb rechnete vor, wie viele Kilometer allein dadurch zusammenkommen, wenn Schüler und Jugendliche am Nachmittag abgeholt oder zum Training und zu den Spielen der Spielgemeinschaften gefahren werden müssen. Die Ortsvereine auf beiden Seiten des Mains hätten von der direkten Verbindung während des Fährbetriebs nur profitiert. Auch der Tourismus und Freizeitbereich. Bernd Rützel nannte vergleichbare Kommunen in der Region, in denen jüngst Stege errichtet wurden und kündigte an, die Fördermöglichkeiten zu prüfen. Er regte an, das Vorhaben mit einer Interessengemeinschaft oder mit der Gründung eines Vereins organisatorisch auf eine breite Basis zu stellen.
In diesem Zusammenhang erklärte Rützel auch, wie sich Politik „im Großen“ auf „das Kleine“ auswirkt. Das gelte vor allem für Zuschüsse, auf die besonders finanzschwache Städte wie Gemünden angewiesen sind. Als Beispiele nannte er unter anderem die Bundesförderung von einer Million Euro für die Fenstererneuerung in der Grund- und Mittelschule, die erreichte Zusage von 2,7 Millionen für die Renovierung der Scherenberghalle und andere Programme, mit denen der Bund die Kommunen unterstützt.
In der Bilanz der Fraktion verwies Heilgenthal auf einige der vielen erfolgreichen SPD-Anträge: Das besser begehbare Pflaster in der Innenstadt – die Teststrecke am Hotel Koppen wurde zunächst von allen anderen Fraktionen abgelehnt, die Gründung der Helfer-vor-Ort-Gruppe Hofstetten, die neben dem linksmainischen Bereich jetzt auch die Kernstadt und Langenprozelten abdeckt, das Programm zur Schaffung von Buswartehäuschen in der Kernstadt, sowie aktuell der Antrag zur Einrichtung einer 30-km/h Zone an der Engstelle Mühltorstraße. Es sei ein Antrag der SPD gewesen, die dringend notwendigen Erweiterungen der Kindergärten in Gemünden und Langenprozelten in die Haushaltsplanung aufzunehmen, ergänzte Monika Poracky und erläuterte die Notwendigkeit anhand der schwierigen Bedingungen für die Kinder und das Personal.
Die Kommandanten Dominik Herber und Torsten Krebs baten darum, den dringend erforderlichen Bau des neuen Feuerwehrhauses in Hofstetten und die Ersatzbeschaffung für das 36 Jahre alte Fahrzeug nicht „auf die lange Bank“ zu schieben. „In unserem Auto sind keine Sicherheitsgurte und es ist keine ausreichende Ladungssicherung vorhanden. Ich denke die Jugendarbeit stimmt bei uns und auch die Motivation. Schließlich sind wir die einzige Stadtteilwehr, die mit vier Leuten auch direkt bei der Stützpunktwehr Gemünden aktiv ist.“
Abschließend bat Heilgenthal darum, weiter die SPD-Stadträte anzusprechen: „Es ist unsere Stärke, dass wir gut mit der Bevölkerung, den Vereinen und Organisationen vernetzt sind. Es macht zwar viel Arbeit, manchmal muss man dicke Bretter bohren, aber es tut allen gut, wenn man etwas erreichen kann. So muss Kommunalpolitik funktionieren.“
Zum nächsten politischen Frühschoppen mit MdB Bernd Rützel lädt die SPD-Fraktion am Sonntag, 20. Oktober, von 10.30 Uhr bis 12 Uhr in das Gasthaus „Zur Linde“ in Gemünden ein. Besucher aus allen Stadtteilen sind willkommen.