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Karlstadt
SPD: Landrat soll sich für kostenloses Azubiticket einsetzen
Die SPD Main-Spessart war im Gespräch mit der Monika Mützel (dritte von links).
Foto: Peter Fleischmann | Die SPD Main-Spessart war im Gespräch mit der Monika Mützel (dritte von links).
Bearbeitet von Lara Wantia
 |  aktualisiert: 18.03.2019 02:11 Uhr

Über den aktuellen Stand der Planungen des Landkreises Main-Spessart zum öffentlichen Personennahverkehr und zum neuen Busnetz informierte sich der SPD-Kreisvorstand im Rahmen einer Sitzung bei der Nahverkehrsbeauftragten des Landkreises, Monika Mützel. Organisation und Einladung hat laut Pressemitteilung die stellvertretende Kreisvorsitzende Monika Poracky aus Gemünden übernommen.

Aufgrund gesetzlicher Änderungen sei die Nahverkehrsplanung im Herbst 2017 vom Landkreis übernommen worden. Wichtigstes Ziel, so Mützel, sei eine ausreichende Verkehrsbedienung. In einem Linienbündelungskonzept habe man die 24 zur Ausschreibung anstehenden Buslinien in acht Linienbündeln zusammengefasst. Für zehn weitere Linien gelten Altverträge bis 2021. Ab 1. November dieses Jahres sei der Landkreis für Nahverkehrsfahrpläne und Preisen zuständig.

Gesprächen für kostenfreies Azubiticket aufnehmen

Der SPD-Kreisvorsitzende Sven Gottschalk forderte, dass sich der Landkreis für einen kostenlosen ÖPNV für Azubis im Verkehrsverbund stark macht: "Ein kostenfreies Azubiticket jetzt und zwar für alle, die eine Ausbildung machen. Das würde die Attraktivität beruflicher Ausbildung wesentlich steigern und dafür sorgen, dass nicht allein für Fahrtkosten ein großer Teil des Lohns draufgeht." Der Landrat solle es versuchen und zumindest in Gesprächen mit Gesellschaftern des Verbundes, den Handelskammern und Unternehmen der Region eine Finanzierung erörtern.

Grundsätzlich halte man an der Forderung nach kostenfreien Tickets für Schüler, Studenten, Senioren und Bedürftige in Bayern fest. Das sei eine gute Maßnahme für mehr Teilhabe dieser Bevölkerungsgruppen am gesellschaftlichen Leben und für eine konkrete Verbesserung für den Klimaschutz, so die einhellige Meinung. "Gerne diskutieren wir auch noch einmal ein 365-Euro-Jahresticket. Das darf aber nicht erst in 2030 kommen und dann nur für ausgewählte Städte gelten, wie es die Staatsregierung plant", so Gottschalk.

Mehr Mut in Sachen Grenzverkehr

Mehr Mut wünschten sich auch Marc Steigerwald von der SPD Partenstein und Christian Gutermuth von der SPD Sinngrund in Sachen verkehrsverbundübergreifende öffentliche Verkehrsmöglichkeiten und Tarife. "Der grenzüberschreitende ÖPNV ist gerade für Pendler im Vergleich zum Binnenverkehr sehr teuer", erklärte Steigerwald am Beispiel der Verbindungen von Lohr oder Partenstein Richtung Aschaffenburg. "Von MSP aus ist in Wiesthal Schluss, von Aschaffenburg aus in Heigenbrücken. Warum ist ein Übergangstarif, wie es die Verkehrsgemeinschaft am Bayerischen Untermain (VAB) mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) Richtung Frankfurt hat, hier nicht möglich?", fragte er.

Positiv bewertete die Marktheidenfelder SPD-Vorsitzende Pamela Nembach die Verbesserungen im Schülerverkehr zur FOS/BOS Marktheidenfeld durch einen Rufbus-Service. Dieser werde sehr gut angenommen, berichtete Mützel, die darauf verwies, dass aktuell die Fahrpläne erarbeitet würden. Zu 80 Prozent gestalte sich das relativ leicht, denn es sei der Anteil des Schülerverkehrs am ÖPNV.

 
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