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Altbessingen
Spaziergang über die Streuobstwiese bei Altbessingen
Auf der Streuobstweise Altbessingen des Bund Naturschutz Werntal.
Foto: Michael Pfister | Auf der Streuobstweise Altbessingen des Bund Naturschutz Werntal.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 16.09.2024 02:34 Uhr

Seit vielen Jahren betreut die Ortsgruppe Werntal im Bund Naturschutz Main-Spessart (BN) eine Streuobstwiese mit an die 600 Bäumen bei Altbessingen. Jetzt organisierte sie im Rahmen des Jubiläums der Kreisgruppe Main-Spessart einen Spaziergang über die Wiese.

Zur Einführung gab Karl Michel von der Ortsgruppe einen Einblick in die Geschichte der Wiese. Von Michel erfuhren die Teilnehmenden, dass von 1935 bis 1938 in diesem Gebiet in drei Abschnitten ca. 20 Hektar Gemeindewald gerodet wurden, um den Bau einer Wasserleitung zu finanzieren. Jedes Haus der damaligen Gemeinde Altbessingen erhielt 1000 Quadratmeter zur Rodung und dann als Pachtfläche für Getreide- und Kartoffelanbau.

1949 wurde dann auf Beschluss des Gemeinderates eine Obstplantage zur Mostgewinnung mit neun Bäumen auf jedem Flurstück angelegt. Nach der Pflanzung übernahm jeder Landwirt die Pflege der Bäume, deren Ertrag Eigentum der Gemeinde war. Im Herbst wurden die Bäume dann verstrichen (beim Obstverstrich bekommen Interessenten Bäume zur Ernte zugewiesen). Als Gegenleistung durften die Landwirte die Ackerflächen pachtfrei nutzen. Im Wandel der Zeit wurde die Fläche immer mehr zur Wiese und als Viehweide genutzt, die Pflege der Obstbäume und ihr Ertrag nahmen ab.

Irgendwann keimte die Idee, dass der BN die Pflege übernehmen könnte. Schließlich pachtete er ab 2013 einen Teil der Fläche. Noch im Herbst wurden zehn neue Bäume gepflanzt. Seitdem pflegt die Ortsgruppe diesen Anteil der Fläche.

Beim Spaziergang über die Fläche entdeckten die Teilnehmenden alte Bäume und Totholzhaufen, die vielen Tierarten als Unterschlupf dienen. Und sie konnten die Dexter-Rinder beobachten, die die Fläche beweiden. Deshalb müssen die noch jungen Bäume vor diesen mit Holzzäunungen geschützt werden. Allzu gerne reibt sich das Vieh an den dünnen Stämmen.

Mittlerweile bietet diese idyllische Streuobstwiese einen perfekten Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. So konnte die Gruppe auch verschiedene Vögel und Schmetterlinge beobachten. Am Schluss wurde noch über die weitere Pflege der Bäume gesprochen. Ziel ist, die Streuobstwiese, so wie sie ist, langfristig zu erhalten.

Von: Conni Schlosser (Geschäftsführung, Bund Naturschutz Main-Spessart)

Dexter-Rinder beweiden die Streuobstwiese Altbessingen.
Foto: Michael Pfister | Dexter-Rinder beweiden die Streuobstwiese Altbessingen.
 
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