
Die nackten Zahlen sprächen eine deutliche Sprache, meinte der TSV-Turnabteilungsleiter Kraft. Mit einem festen Stamm von rund 30 Teilnehmern ist die Proazeller Männerturnrunde nicht nur eine trendige Fitnesswelle, sondern eine eingeschworene Gemeinschaft im TSV. „Egal wie das Wetter ist, egal welche Ereignisse anstehen: Montag ist unser Turntag“, Ausreden lasse er nicht gelten, sagte Kraft in seiner Rede. Im vergangenen Jahr hätten einige seiner Turner nach einer Fehlzeit tags darauf Entschuldigungen geschickt, die pikanterweise von deren Gattinen unterzeichnet waren. „So sind meine Turner, nie um einen Scherz verlegen“, kommentierte er die Anekdote mit schelmischem Grinsen.
Neben dem Sport soll der Spaß beim Montagsturnen nie zu kurz kommen. Das zeigt sich auch in einer Reihe von mittlerweile hinzu gekommenen zusätzlichen Veranstaltungen wie Federweißenabende oder Skiausflüge. Besonders „gefürchtet“ sind auch die Ausflüge mit dem Rad, die im Sommer als Training für das Sportabzeichen dienen, aber auch schon mal mit einem Abstecher zum Ausgleichen der durch das Sporttreiben verlorenen Energie dienen.
Zum 21. Mal absolvierten die Proazeller Männerturner nun erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen. „Das ist unser jährlicher Fitness-Test. Es bietet Ansporn und Motivation zugleich“, sagte der Turnabteilungsleiter und wusste aus dieser Zeit eine Menge an Anekdoten zu erzählen. So habe er selbst einmal beim Radfahren eine Kurve falsch eingeschätzt und sei in den Brennnesseln gelandet, oder es hätten andere besonders eilige Radfahrer eine Abkürzung nehmen wollen und seien plötzlich vor einer abgesperrten Straße gestanden.
Wie erfolgreich sich die Proazeller Turner in der Vergangenheit zeigten, listete er akribisch auf. Siege bei Gauturnfesten stehen dabei ebenso zu Buche wie bei Unterfränkischen Meisterschaften oder beim deutschen Turnfest. In der jüngeren Vergangenheit sei der ganze Stolz der Turnabteilung die jährlich durchgeführten Sportabzeichenprüfungen. Hier konnte der TSV im Jahr 2009 im Landkreis Main-Spessart den zweiten Platz belegen. „Da können wir uns durchaus sehen lassen und brauchen uns vor keinem Verein zu verstecken“, meinte Kraft.
Vor allem haben in den vergangenen Jahren auch die Turnfrauen kräftig aufgeholt und sich unter die erfolgreichen Sportabzeichenabsolventen gemischt. Brigitte Imhof und Karola Steigerwald (jeweils sieben Prüfungen), Rita Sellhorst und Karin Rüth (jeweils sechs), Sonja Gerlach und Hildegard Ruppert (jeweils fünf), Evi Metz (vier), Ellen Diemer (drei) und Irina Preidt (zwei) haben ihren Anteil an den insgesamt 30 Sportabzeichen der Turnabteilung.
Hinzu kamen mit Karlheinz Kraft (21. Prüfung), Norbert Jäger (21), Karl Breitenbach (21), Edgar Grob (20), Otto Breitenbach (20), Peter Maiberger (19), Georg Weßner (18), Bernd Franz (14), Gerhard Kempf (14), Peter Ruppert (13), Werner Hofmann (zwölf), Bernd Imhof (acht), Georg Imhof (acht), Helmut Limberger (drei), Walter Obert (zwei), Dieter Hauke (zwei) sowie den Erstprüflingen Klaus Zügner und Herbert Müller und den Jugendlichen Lukas Imhof (drei), Fabian Imhof (drei) und Frederik Gmelch (zwei) weitere erfolgreiche Sportler.
Der stellvertretende TSV-Vorsitzende Wolfgang Hasenstab hob bei der Übergabe der Sportabzeichen deren Bedeutung als „Olympia des Hobbysportlers“ hervor und gab der Hoffnung Ausdruck, dass im kommenden Jahr der kontinuierliche Aufwärtstrend weiter verfolgt werde.