Was kann ein Pfarrer gegen „Unsittlichkeit“ bewirken? Weshalb unterstützte die Gemeinde Halsheim einen Kriminellen finanziell bei seiner Auswanderung? Oder weshalb kam es an der Schwabbachbrücke in Arnstein immer wieder zu Erneuerungsbauten?… – Neun spannende Geschichten auf 252 Seiten gibt es im 33. Arnsteiner Heimatkundejahrbuch, das unlängst der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, wie der Verein in einer Pressemitteilung informiert, der folgender Text entnommen ist.
Interessant für die Arnsteiner wird die Lebensgeschichte des Firmengründers Michael Wenz sein oder der Bau der ersten Siedlungshäuser in der Sichersdorfer Au. Auf die steile Karriere des einstigen Schutzmanns und Ratsdiener Leonhard Herbst zum Bürgermeisters wird geblickt, ebenso wie auf den, aus Bonnland stammenden, Landschafts- und Portraitmaler Hermann Petzelt. Natürlich darf auch der Humor nicht fehlen und so stellt Josef Oberst den Lesern „Ein Rätsel für Homer“ vor.
Auch der Poststelle Wülfershausen gilt das Augenmerk des Hauptautoren Günther Liepert. Neben ihm waren Klaus Göbel, Josef Oberst als Verfasser und Josef Grodel als Layouter und Buchvorsteller maßgeblich an der Buchveröffentlichung beteiligt.
Sponsoren ermöglichten erhöhte Auflage
Finanziell unterstützten der Kfz-Meisterbetrieb Herbert Hofmann aus Gänheim und das Gebäudemanagement ‚elfra’, Elke und Frank Lang aus Schwebenried, das Geschichtswerk, sodass 350 Jahrbücher aufgelegt werden konnten. Die Mitglieder des Arnsteiner Heimatkundevereins erhalten das Buch gegen Unterschrift kostenfrei als Weihnachtsgabe des Jahres 2022.
„Das 33. Jahrbuch wird viele Leser finden“, zeigte sich Vorsitzender und Leiter des Arbeitskreis „Veröffentlichungen“, Günther Liepert, bei der Buchvorstellung zuversichtlich. Der Großteil der Artikel beschäftigt sich mit Themen, die bei vielen Arnsteiner Bürgern noch in guter Erinnerung sind.
Zum Preis von 15 Euro ist das Arnsteiner Heimatkundejahrbuch bei der VR-Bank Schweinfurt, der Sparkasse Mainfranken, der Buchhandlung ‚Bücherwurm’ und der Hubertusapotheke erhältlich. Während des Adventsmarktes gibt es das Jahrbuch in der ‚Christkindstube’ des Bürgerbüros am Schweinemarkt.
In seiner Begrüßungsrede stellte Arbeitskreisleiter Günther Liepert fest, dass nicht nur im Jahrbuch historisch fundierte Arnsteiner Geschichten veröffentlicht würden, sondern auch regelmäßig in der Werntal-Zeitung, was auf gute Resonanz bei den Lesern stoße. Wer Informationen zu veröffentlichen Geschichtswerken sucht, wird mithilfe des dezidiert erarbeiteten Glossars mit 6711 Stichworten schnell fündig.
Herausforderungen wiederholen sich
Bürgermeister Franz-Josef Sauer bedankte sich für die spannende Präsentation mit lebendig vorgetragenen Artikeln aus der Stadtgeschichte. Es könne so manche Parallelen zur Jetztzeit gefunden werden; dabei seien die Herausforderungen von damals durch Beharrlichkeit, Zusammenhalt und Durchhaltevermögen bewältigt worden. Das solle Hoffnung machen, dass auch die jetzigen Themen in der Stadtgemeinschaft einen guten Ausgang finden werden. Das Stadtoberhaupt verwehrte sich, die heutigen Herausforderungen als ‚Katastrophe’ oder ‚nicht zu leistende Herausforderung’ dargestellt werden. „Wir sind die Perle des Werntals“, so Franz-Josef Sauer, „und wir müssen das Image zurückholen, dass Arnstein einst vor der Gemeindegebietsreform hatte“.