
Seit über 800 Jahren stehen die Türme und Mauern einer Burg auf dem Rücken des Laudenbacher Schlossberges. Die Ruine macht einen verwaisten Eindruck, der hintere Teil der Ringmauer muss dringend saniert werden, heißt es in einer Pressemitteilung Georg Schirmers. Das Gelände ist von einem Bauzaun umgeben. Im vergangenen Jahr wurden dort archäologische Grabungen unternommen. Das vordere Grabungsloch wurde mittlerweile wieder verfüllt, das hintere ist noch offen.
Trotz der Grabungen sei über die Geschichte der Burg Laudenbach bisher wenig bekannt, so Schirmer. Er hat sich deswegen in den vergangenen Monaten im Staatsarchiv Wertheim auf die Suche nach schriftlichen Hinweisen über die Burg gemacht. Was er dort fand, stellt viele der bisherigen Aussagen über die Anlage in Frage.
Bisher wurde angenommen, dass sie zusammen mit der Karlsburg im Bauernkrieg durch Aufständische zerstört worden ist. Das trifft jedoch nur für die Karlsburg zu, so Schirmer. Über Laudenbach fänden sich keinerlei schriftliche Hinweise auf Zerstörungen aus dieser Zeit. Merkwürdig sei, dass viele Laudenbacher sich zwar am Bauern- und Bürgeraufstand von 1525 beteiligten, die Burg aber unangetastet ließen. Warum wurde mit der Burg Laudenbach anders verfahren als mit der Karlsburg? Und wie wurde dann die einst stolze Wehranlage geschleift?
Schirmer fand in den Dokumenten außerdem zahlreiche Hinweise, dass die Burg Laudenbach ursprünglich viel größer war als der Bereich, den man heute als Burg wahrnehmen kann. Wie groß war die Burg und wo waren die Eingangstore? Welche Funktion hatte der „Dicke Ture“, der außerhalb der befestigten Anlage stand? Welche Gebäude standen auf der Burg und wie muss man sich das Leben in Laudenbach vor 500 Jahren konkret vorstellen?
In seinem Bildvortrag wird Georg Schirmer am Dienstag, 17. November, um 19 Uhr in der Mehrzweckhalle Laudenbach über die spannende Geschichte der Burg und ihrer Bedeutung für Laudenbach referieren. Der Eintritt ist frei. Der Vereinsring sorgt für die Organisation und die Bewirtung. Um die Abstandsregeln einhalten zu können, ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Bei großem Interesse kann die Veranstaltung wiederholt werden.
Anmeldung mit Angabe des Vor-und Zunamens sowie einer Telefonnummer ist notwendig unter Tel.: (09353) 985414, oder E-Mail: vereinsring@gmx.de