Absolute Wohlklänge ertönten am Sonntagabend in der Wallfahrtskirche Mariabuchen. Compagnia Trompetia war wieder einmal zu Gast. In diesem Jahr hatten die Trompeter, die sonst mit Orgel- und Paukenbegleitung spielen, auch einen Gitarristen dabei. Denn auf dem Programm standen ausnahmslos Werke spanischer Komponisten. Da durfte eine Gitarre nicht fehlen.
Eine gute Stunde ertönten spanische Kompositionen, seien es Kirchenlieder oder alte Melodien oder gar Tänze, die einen regelrecht verzaubern konnten.
Furioser Fanfaren-Start
Die drei Trompeter, die der Gruppe auch den wohlklingenden Namen gegeben haben (Ronja Dittmar, Michael Philipp und Leiter Alexander Kneuer), starteten mit einer feierlichen Fanfare namens »Battalla famossa« von einem Anonymus aus dem 17. Jahrhundert. Orgel, Pauken und Gitarre stimmten ein – ein perfekter Einstieg in ein hochkarätiges Konzert. »Ein Konzert von Könnern für Kenner«, wie es Klothilde Reichert vom Wallfahrtswerk in ihrer Begrüßung so schön formuliert hatte.
Die sechs Musiker hatten eine große Bandbreite an spanischer Musik mitgebracht, die vom 16. Jahrhundert bis in die Moderne reichte. Das neueste Stück war ein reines Paukensolo: »Rio serpiente« von John Beck (geboren 1933). Peter Friese zeigte beeindruckend, was man mit nur zwei Tönen und einem ansprechenden Rhythmus hervorbringen kann.
Meist musizierten die Sechs gemeinsam, aber dazwischen lockerten auch Soli das Programm auf. So spielte Karl-Heinz Sauer an der Orgel zwei schöne, schwierige Kompositionen von Juan Cabanilles (1644 bis 1712) und Francisco Peraza (1564 bis 1598). Auch die Gitarre von Dieter Trommler war eine wunderbare Bereicherung des Programms. Hier konnte man solistisch zwei Stücke von Gaspar Sanz (1640 bis 1710) und eines von Saac Albeniz (1860 bis 1909) genießen.
Eine weitere Bereicherung war die Moderation durch Marco Maier. Er entführte die rund 50 Zuhörer direkt nach Spanien, erklärte Geschichte, Kultur und Vieles über die einzelnen Kompositionen.
Trompeten-Bolero
Das Konzert endete mit dem berühmten »Bolero« von Maurice Ravel. Eigentlich ein Tanz, später von vielen großen Orchestern gespielt, am Sonntag in einer Version für drei Trompeten, Orgel, Gitarre und kleiner Trommel zu hören – Karl-Heinz Sauer hatte wunderbar arrangiert. Die Musiker erarbeiteten eine hörbare Spannung und perfektionierten mit viel Gefühl die naturgemäße Steigerung dieses Stückes. Die begeisterten Zuhörer erklatschten sich mit lang anhaltendem Applaus eine Zugabe.