Die Mainschulterhänge zwischen Kloster Triefenstein und dem ehemaligen Marktheidenfelder Bahnhof sind sowohl in botanischer als auch geologischer Hinsicht ein Juwel. Vier Gräben gliedern den Hangwald: Klingelbachschlucht, Altfelder Graben, Eichenfürster Bach und Welzbachgraben.
Sorgen bereitet Altfelder Bürgern, wie sie bei einem Treffen mit Vertretern des Bund Naturschutz (BN) darlegten, vor allem ihr Altfelder Graben, dessen Bachbett nahezu komplett trockengefallen ist. Darüber informiert der BN in einer Pressemitteilung.
Wasser „abgegraben“
Der Verlauf des Baches am Rande der Gewerbeansiedlungen lässt den Bund Naturschutz nun vermuten, dass ihm durch großflächige Bebauung, ungenügende Regenwasserversickerung, Parkplätze und erschließenden Straßenbau regelrecht das Wasser „abgegraben“ worden sei. Der nach Aussagen Altfelder Bürger einst dauerhaft schüttende Bach führt kaum noch Wasser.
Auch den Klimawandel mit seinen unregelmäßigen Niederschlägen könne man nicht für das fehlende Wasser verantwortlich machen, denn gerade 2017 hat es laut Pressemitteilung in dieser Region ausreichend Niederschläge gegeben. Allerdings würden Aufzeichnungen von Georg Fertig aus Altfeld zeigen, dass seit 1975 die Niederschläge in Altfeld tendenziell weniger werden. Umso wichtiger ist es, für ausreichend Versickerungs- und Verdunstungsflächen vor Ort zu sorgen.
In Anbetracht geplanter weiterer Gewerbegebietsausweisungen im Bereich Söllershöhe fordert der Bund Naturschutz in seiner Pressemitteilung eine bedarfsorientierte Erschließung des Gewerbegebietes, einen Verzicht auf großflächige Versiegelung von Straßen und Parkplätzen, Maßnahmen zur örtlichen Versickerung von Regenwasser zum Schutz der angrenzenden Hangwälder, Maßnahmen mit dem Ziel, Regenwasser in den Altfelder Graben abzuleiten, den Rückbau versiegelter Flächen in den vorhandenen Gewerbegebieten und Regenwasserversickerung, um den Quellästen des Altfelder Grabens wieder Wasser zuzuführen.
Für die Natur um Altfeld, für das Landschaftsbild und auch für die Anwohner wäre es laut Bund Naturschutz das Beste, auf das neue Gewerbegebiet zu verzichten.
In der Region seien zur Zeit einige großflächige Gewerbegebiete in der Planung und man müsse sich die Frage stellen, welche Betriebe sich hier ansiedeln sollen.