Bei vielen Schülerinnen und Schülern hat es während der Corona-Zeit mit dem Homeschooling nicht geklappt. Sie haben große Wissenslücken. Für sie wird auf freiwilliger Basis die Sommerschule angeboten, um versäumten Lehrstoff nachzuholen.
Michael Dreßler, stellvertretender Schulleiter im Balthasar-Neumann-Gymnasium Marktheidenfeld, hält dies für ein gutes Angebot. In der ersten Ferienwoche wurden an seiner Schule Kurse für die Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Jahrgangsstufe vor allem in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch angeboten. "Diese wurden sehr gut angenommen", sagt er. Es habe Klassen mit bis zu 14 Schülern gegeben, in manchen Kursen seien es aber nur drei bis fünf Schüler gewesen. Dann könnten Schüler sehr individuell betreut werden. Weitere Förderkurse wird es in der letzten Ferienwoche geben.
Dreßler dämpft aber die Erwartungen, sagt er. Manche Lücken, die aufgrund des Lockdowns entstanden sind, lassen sich nicht mit einem einwöchigen Förderkurs aufholen. Da werde weitere Unterstützung nötig sein. Die Förderkurse wurden in der Mehrzahl von Lehrkräften geleitet. Aber es seien auch ein paar externe Lehrer dabei, sagt Dreßler, beispielsweise Studenten.
Tutoren unterrichten die Schüler
Im Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden sind es in der Mehrzahl Tutoren, also meist Schüler der 11. Jahrgangsstufe, die den Förderunterricht übernehmen. Dieser findet in der letzten Ferienwoche statt, sagt Schulleiter Ingo Schneider. Die Organisation sei kein Problem gewesen, denn die Aufbaukurse, die mit der Sommerschule vergleichbar sind, habe es schon vor der Corona-Pandemie gegeben. "Dies wird auch sehr gut angenommen."
Das System mit den Tutoren als Lehrer habe sich bewährt, so Schneider. Für sie sei es auch eine gute Übung, wenn sie lernen, ihr Wissen zu vermitteln. Sie erhalten eine geringe Aufwandsentschädigung. Unterrichtet wird in den Hauptfächern Englisch, Deutsch, Mathematik, Französisch und Latein für die Schulkinder der jahrgangsstufen 5 bis 10. Die Schülerinnen und Schüler, die für die Teilnahme in Frage kommen, seien angeschrieben worden, so Schneider.
An Grund- und Mittelschulen keine Sommerschule
Möglich wäre Sommerschule auch in den Grund- und Mittelschulen im Landkreis gewesen. Doch laut Schulamtsdirektorin Karin Auth habe von Seiten der Eltern, Schülerinnen und Schüler die Bereitschaft gefehlt, während der Sommerferien daran teilzunehmen. Dafür habe sich aber ein anderes Angebot bewährt. Schon ab Mitte Juni habe es an vielen Schulen Förderangebote zusätzlich zum Unterricht gegeben.
Auth lobt die Schulleitungen, denen es gelungen ist, solche Förderkurse rasch zu organisieren. Entweder hätten sich die Lehrkräfte bereit erklärt, Mehrarbeit zu leisten oder sie stellten Förderkräfte ein. Das waren meist Studenten am Ende ihres Studiums oder nach ihren Abschlussprüfungen an der Uni.