Ein guter Wein ist für Harald Wiesmann reine Poesie. Daher ist für ihn der Genuss von Wein ein kulturelles Erlebnis. Dies hat er sein ganzes Berufsleben als Sommelier in vielen guten Hotels dieser Welt zelebriert. Die Gäste bekamen nicht nur einen guten Tropfen, sie erfuhren auch, was den Wein besonders macht, warum er zum bestellten Essen passt und von welchem Weingut er stammt. Zudem schrieb Wiesmann zu jedem Wein ein Gedicht, das er meist vor dem Hauptgang vortrug. Jetzt hat Wiesmann daraus ein Buch gemacht.
Das Buch des in Marktheidenfeld geborenen Sommeliers Wiesmann ist in englischer Sprache und hat den Titel "The Inner Wine Voice". Vorgestellt werden auf 110 Seiten die besten und auch teuersten Weine dieser Welt. Beschrieben werden verschiedene Champagne-Sorten, Weiß- und Rotweine und auch Süßweine, alle im oberen Preissegment zwischen 40 und 160 Euro im Einkauf. Insofern ist das Buch nicht an den üblichen Weingenießer gerichtet, sondern an die, die sich Wein in dieser Preisklasse auch leisten können.
Flasche Wein für 1000 bis 2000 Euro
Davon hat Wiesmann als Sommelier in seinem Berufsleben viele kennengelernt. Beispielsweise auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali, auf der er jahrelang bis 2018 gearbeitet hat, konnte eine gute Flasche Wein zwischen 1000 und 2000 Euro kosten. "Für viele Gäste spielte das keine Rolle", erinnert er sich. 2018 kehrte er wegen der heranwachsenden Kindern nach Deutschland zurück und trat eine Stelle als Kellner und Sommelier in Bad Mergentheim an. Derzeit wohnt er in Lauda.
Das Buch "The Inner Vine Voice" ist die dritte Buchveröffentlichung von Harald Wiesmann. Zuvor hatte er in deutscher Sprache die Bücher "Der Sommelier" und "Freigeistgeflüster" veröffentlicht. Gewidmet hat Wiesmann das Buch Rainer Schmidt, dem einstigen Oberkellner im Weinhaus Anker in Marktheidenfeld. Wiesmann hatte bei ihm in den 70er Jahren seine Lehre gemacht. "Ich habe sehr viel von ihm gelernt" sagt er. Schmidt ist mittlerweile verstorben.
Und auf was sollte man beim Kauf eines guten Weins achten? Ein Rotwein sollte nicht zu jung sein und zwischen 12,5 und 14 Prozent Alkohol haben, meint er. Hat er zu wenig, ist er zu schwach im Abgang, hat er zu viel, ist man zu schnell betrunken. Doch auch hier gilt, auf die innere Weinstimme zu hören. Übrigens entscheidet sich Wiesmann für den Privatverbrauch für Flaschen, die nur fünf bis sechs Euro kosten.
Das Buch ist nicht im Buchhandel erhältlich. Interessenten können sich per Mail unter haraldwiesmann@yahoo.de an Wiesmann wenden. Das Buch kostet 22 Euro, im Hardcover 39 Euro. Wiesmann hofft, dass international erscheinende Weinfachzeitungen das Buch besprechen werden.
