Tüten und Taschen voller Lebensmittel sind in den letzten Monaten an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet gefunden worden. Von der Lohrer Tafel stammten die Lebensmittel nicht, betonte Projektleiter Michael Donath im Gespräch mit dieser Redaktion. Entsprechende Verdächtigungen entbehrten jeder Grundlage.
Der Geschäftsführer der Diakonie Lohr weiß von einem Fund vor einigen Wochen im Wald am Sendelbacher Romberg Richtung Parkplatz Ruheforst. Jüngst häuften sich die Funde in der Lindig-Siedlung am Spielplatz, konkret am 2. Dezember und in der vorigen Woche. Eine Bürgerin habe ihm davon Fotos geschickt.
Gerüchte gestreut
Die Mengen hielten sich in Grenzen, es seien jeweils eine oder zwei Tüten oder Taschen gewesen. Nach Donaths Angaben sind die Lebensmittel nicht verschmutzt und sähen genießbar aus. Auf den Fotos ist zu sehen, dass die meisten Taschen und Tüten das Logo des Discounters Lidl tragen. "Jedes Mal gerät die Tafel in Verdacht", ärgert sich Donath.
Jedenfalls würden entsprechende Gerüchte gestreut. Donath scheint zu wissen oder zu vermuten, wer die falschen Verdächtigungen verbreitet, wollte aber keine Namen nennen. Es gehe dieser Person wohl darum, die Lohrer Tafel zu diskreditieren.
Die Tafel hat nach seinen Angaben bei der Klärung der Herkunft der Lebensmittel mit der Polizei zusammengearbeitet, die ebenfalls Fotos geschickt habe. Ergebnis: Je nach Fundort seien die Lebensmittel eindeutig nicht von der Tafel, "weil wir solche Lebensmittel gar nicht haben", beziehungsweise mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von der Tafel, weil sich bei Rücksprache mit den Teamleitern herausgestellt habe, dass solche Lebensmittel vor dem Fundzeitpunkt nicht ausgegeben worden seien.
Laut Projektleiter Donath wurden unter anderem Knoblauchbaguettes zum Aufbacken, Joghurt und Milch mit Fruchtgeschmack in Plastikflaschen gefunden. Wer die Lebensmittel weggeworfen hat, weiß der Projektleiter ebenso wenig, wie er sich die Motive vorstellen kann: "Ich habe keine Erklärung, warum jemand so etwas macht."
Die Klienten der Tafel seien es jedenfalls nicht. Die Not der Bedürftigen sei groß, gerade um die Weihnachtszeit. Derzeit meldeten sich ständig neue Klienten, um einen Berechtigungsschein für die Lohrer Tafel zu bekommen. Zudem hätten die Klienten die Auswahl unter den Lebensmitteln, welche sie mitnehmen wollten.