Rund 300 Menschen sowie 13 Pfarrer und in den Kirchen mitarbeitende Kräfte bekundeten beim ökumenischen Friedensgebet in Burgsinn ihre Solidarität mit der Bevölkerung der Ukraine und setzten ein Statement gegen den Krieg. Die Verwaltungsgemeinschaft Burgsinn, die evangelische Kirchengemeinde Burgsinn und der Pastorale Raum Gemünden hatten die Feier organisiert.
"Ohnmacht, Verzweiflung, Wut oder Hoffnung, welche Gefühlslage steht am nächsten? Wir möchten nicht allein bleiben, sondern die Betroffenheit gemeinsam in die Öffentlichkeit und vor Gott bringen", sagte Pastoralreferent Thorsten Kapperer.
Für Bürgermeister Robert Herold sei es unfassbar, dass es heute wieder Krieg gibt. "Ich bin mit Frieden groß geworden". Landrätin Sabine Sitter klagte mit dem Psalm 64 die Grausamkeit des Krieges an. Angeführt vom Kreuz und zwei Ikonen, als Zeichen der Verbundenheit mit der russisch-orthodoxen Kirche und dem Geläut der Glocken beider Burgsinner Kirchen, zogen die Teilnehmer mit Kerzen im Schweigemarsch in die katholische Kirche.
"Vaterunser" in russischer Sprache
Mit einfühlsamen Tönen wie "Yesterday" und "Sound of Silence" gelang der Organistin Birgitt Bechold eine getragene Atmosphäre. Pfarrerin Sabine Schlagmüller trug die Seligpreisungen aus der Bibel vor, während Pfarrer Norbert Thoma offen den Aggressor mit "Haben sie kein Gewissen? Es ist leider Krieg!" anklagte. Bernhard Fischer erbat in den Fürbitten die Hilfe Gottes für die Menschen auf der Flucht, die im Bombenhagel um ihr Leben bangen, aber auch für die, die den Krieg zu verantworten hätten.
Pfarrer Edward Zarosa betete das "Vaterunser" in russischer Sprache und im Schlussgebet erbat Pfarrer Thoma Gottes Segen für die Menschen in der Ukraine und weltweiten Frieden. Zum Abschluss spielten die Pastoralreferenten Edith und Burkhard Fecher Bob Dylans Protestsong der 1960er Jahre "Blowin‘ in the wind". In der kommenden Fastenzeit soll jeden Sonntagabend ein Friedensgebet in einer anderen Kirche des Pastoralen Raumes stattfinden.