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Marktheidenfeld
Söllershöhe Altfeld: ein Gewerbepark mit Streuobstwiesen
Die Grünflächenplanung für das Gelände ist ehrgeizig: Tausende Pflanzen sollen gesetzt werden, allein rund 700 Bäume. Das Vorhaben kostet knapp über eine Million Euro.
Nach einigen Regentagen sieht es im Gewerbepark Söllershöhe bei Altfeld neben den Straßen schön grün aus. Noch fehlen aber Bäume und Sträucher. Die Planung der Grünflächen war Thema im Bauausschuss des Marktheidenfelder Stadtrates.
Foto: Joachim Spies | Nach einigen Regentagen sieht es im Gewerbepark Söllershöhe bei Altfeld neben den Straßen schön grün aus. Noch fehlen aber Bäume und Sträucher.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 09.02.2024 23:04 Uhr

Es ist, so formulierte es Martin Harth (SPD), "die anspruchsvollste Grünflächenplanung", die den Bürgervertretern für ein zu bebauendes Gebiet bislang vorgestellt wurde. Diese Wertung lässt sich auch in Zahlen fassen. Rund 14 Hektar und damit ein Viertel des Gewerbeparks Söllershöhe im Marktheidenfelder Stadtteil Altfeld sollen begrünt werden. Die Kosten für die Grünflächen gab Planer Markus Fleckenstein am Dienstag im Bauausschuss mit gut einer Million Euro an. Über ein Drittel der Summe fällt allein für Bäume an. 

Die Ausschussmitglieder waren denn auch hin- und hergerissen. Denn die rund 700 Bäume, darunter 78 hochwertige und dem Klimawandel gewachsene Alleebäume und mehrere Streuobstwiesen mit 290 Kulturobst- und 80 Wildobstbäumen, tun nicht nur der Umwelt und dem Auge gut, sondern brauchen auch Wasser und Pflege. Allein für die Bewässerung werden pro Gießdurchgang über 350 Kubikmeter erforderlich sein, also etwa 7000 Kubikmeter im Jahr, überschlug Joachim Hörnig (Freie Wähler). Und Helmut Adam (CSU) fragte sich, was dann mit dem vielen Obst geschehen solle, da jetzt schon unter den Bäumen im Herbst das Obst oft herumliege und verderbe. 

Wer kümmert sich einmal um Pflege und Ernte?

Für das Grünland zwischen den Bäumen gebe es schon Interessenten, antwortete Fleckenstein. Er schlug vor, die Obstbäume in kleineren Einheiten zu vergeben. Dafür könnten sich Interessierte finden lassen. Die Pflege in den ersten beiden Jahren nach Pflanzung werde noch an Firmen vergeben, danach allerdings sei die Stadt gefragt. Dass sich die Verwaltung und die Bauherren hier kümmern müssen, das sei allen deutlich zu machen, betonte Martin Harth.

Weniger Aufwand brauchen die insgesamt 37 Baum- und Strauchriegel von 4,50 bis neun Metern Breite, für die Planer Fleckenstein mit rund 8000 Pflanzen kalkuliert. Hier ist eher das Problem, das Material zu bekommen, da standorttypische Gewächse vorgeschrieben sind. An den verschiedenen Regenrückhaltebecken, die ein Gesamtvolumen von 750 Kubikmeter aufnehmen können, sind Erlen, Eschen und Weiden vorgesehen. Auch zwei Reptilienbunker wird es geben. 

Die Zustimmung zur Grünflächenplanung fiel trotz mancher Sorgenfalte einhellig. Auf Anregung von Wolfgang Hörnig (CSU) soll Planer Fleckenstein aber noch einmal bezüglich der teuren Bänke und Mülleimer für die geplanten 14 Sitzecken verhandeln. Das müsse auch günstiger gehen. "Das ist ja ein Gewerbegebiet und kein Park", gab er zu bedenken.  

Ein Mehrfamilienhaus in extrem steiler Hanglage

Im Baugebiet Birken III, in sehr steiler Hanglage in der Jakob-Kaiser-Straße 15, soll ein dreigeschossiges Mehrfamilienwohnhaus mit sechs Wohneinheiten entstehen. Dem Ausschuss lag eine Vorplanung mit etlichen Abweichungen vor, unter anderem mit elf statt sechs Stellplätzen – die teilweise schon für die auf dem Nachbargrundstück geplante späteren Bebauung  vorgesehen sind – aber auch hinsichtlich der maximalen Wandhöhe sowie der Dachform und Dachneigung. Heinz Richter und Florian Hoh (beide proMAR) stimmten dagegen, es waren ihnen einfach zu viele Befreiungen notwendig. Die Mehrheit sah es aber wie Helmut Adam: "An dem Standort muss man alle Augen zudrücken, sonst ist da gar keine Bebauung möglich."

Bereits intern genehmigt hatte die Bauverwaltung zwei Vorhaben, die der stellvertretende Bauamtsleiter Andreas Burk vorstellte. Zum einen ging es um die Nutzungsänderung des Dachgeschosses im Anwesen Lärchenstraße 8 in Glasofen, wo eine Gaube und eine Außentreppe geplant sind. Zum anderen wurde die Errichtung einer Dachterrasse im Hofwiesenweg 4 in Oberwittbach abgesegnet. 

Keine Einwände hat die Stadt Marktheidenfeld gegen den Bebauungsplan für ein Sondergebiet Bau-, Heimwerker- und Gartenmarkt im Wertheimer Stadtteil Bestenheid. Der Beschluss fiel einstimmig.

Wegen einer zeitlich drängenden nachfolgenden nichtöffentlichen Stadtratssitzung wurde der Tagesordnungspunkt "Standortsuche für eine Mobilfunkbasisstation" noch einmal vertagt.

 
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Kommentare
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  • Naja
    Ich frage mich schon, ob das alles in den qm Preis eingerechnet wird. Da war mal ein Preis von 50€/qm aufgerufen. Aktuell dürfte der Preis bei 66-76 € liegen.
    D.h bei jeden qm, der darunter verkauft wird, schreibt der Stadtrat bei 29ha Gewerbefläche Millionen in den Wind. Ist das eine seriöse Finanzpolitik aufgrund massiven finanziellen Belastungen, die auf die Stadt noch zukommen (u.a Wonnemar). Da bin ich mal auf den neuen Qm Preis gespannt!
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  • Ede123
    Man bekommt aber ja jährlich Gewerbesteuer.
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  • michael.mueller.mar@t-online.de
    Da muss man nicht jammern. Die Pflege kann doch die Stadt in die Grundstückskosten mit einpreisen!
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  • berndschebler@mail.de
    Wer will sich da wieder eine goldene Nase verdienen? Welche Folgekosten kommen da auf uns zu? Der Nächste, der baut, der muss erst wieder roden. Ich würde einen Wald anpflanzen, Holz braucht man immer. 1 Million und die Folgekosten, es wird immer schlimmer mit Stadtrat und Co.
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