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REICHENBUCH
Socken für die ganze Glück-Familie
Rosemarie Glück.
Foto: Edwin Glück | Rosemarie Glück.
Bearbeitet von Michael Fillies
 |  aktualisiert: 05.08.2016 03:48 Uhr

Einen großen Glückwunsch richten die drei Generationen der Familie Glück an die „Glücks-Bäuerin“, Rosemarie Glück in Reichenbuch. Sie wird an diesem Dienstag 90 Jahre alt, und die Familie hat für die Zeitung den langen Lebenslauf zusammengefasst:

Am 2. August 1926 kam Rosemarie als fünftes von schließlich acht Kindern im „Appelshaus“ in „Seischburch“ zur Welt. Ihr ganzes Leben bestand aus Arbeit. Schon als Kind half sie in der „Hütte“, denn der Vater führte nicht nur seine Landwirtschaft, sondern stellte auch Backsteine her. In der siebten Klasse erlernte das strebsame Mädchen das Stenoschreiben im Fernunterricht. In der achten Klasse schrieb sie die Predigten in der Kirche mit und lernte bei den Schwestern in Langenprozelten zusätzlich das Schreibmaschineschreiben. Später brachten ihr „Prozeller Schwestern“ auch noch das Klavier- und Orgelspielen bei. Schon bald spielte Rosemarie daraufhin die Orgel in der Seifriedsburger Kirche sowie in der Klosterkirche Schönau das Harmonium, das für sie im Altarraum aufgestellt wurde, denn Frauen und Mädchen durften damals die Orgelempore nicht betreten.

Von 1942 bis Mitte 1950 arbeitete Rosemarie in der Sparkasse Gemünden. Auch in der Seischburcher Theatergruppe wirkte sie mit und tippte für alle Spieler die Texte auf der Schreibmaschine.

1951 heiratete die 24-Jährige nach Reichenbuch. Mit ihrem Mann Joseph zog sie fünf Kinder auf dem Bauernhof groß. Nach Aufgabe der Landwirtschaft 1985 arbeitete Rosemarie Glück noch fünf Jahre als Dorfhelferin. Bis vor zwei Jahren fuhr sie noch selbst Auto und war in ihrem Gemüsegarten aktiv. Viele Jahre pflegte Rosemarie Glück die Reichenbucher Kapelle.

Noch heute backt Rosemarie Glück viele Kuchen und hegt ihren Blumengarten. Das tägliche Lesen der Main-Post und Fernsehen machen ihr viel Freude. Bei „Sturm der Liebe“ nachmittags darf nicht gestört werden. Auch alle Fußballspiele schaut die Jubilarin mit Hochgenuss. Ihr liebstes Hobby ist das Stricken: Jedes Jahr an Weihnachten gibt es Socken für ihre fünf Kinder, neun Enkel und sechs Urenkel.

 
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