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RUPPERTSHÜTTEN
So wird Einsiedel zur Attraktion
Touristen-Attraktion: Bislang deutet nur diese Tafel auf den Standort des Klosters Einsiedel hin. Das soll sich ändern.
Foto: Archivfoto Helmut Hussong | Touristen-Attraktion: Bislang deutet nur diese Tafel auf den Standort des Klosters Einsiedel hin. Das soll sich ändern.
Von unserem Mitarbeiter Ferdinand Heilgenthal
 |  aktualisiert: 09.03.2011 17:24 Uhr

Im Pfarrheim Ruppertshütten trafen sich vor kurzem Harald Rosmanitz vom Archäologischen Spessartprojekt, Mitglieder Geschichtsvereine Lohr und Ruppertshütten, Stellvertretende Bürgermeisterin Edith Reuter aus Rieneck, Bürgermeister Ernst Prüße aus Lohr, Jürgen Obert, Vorsitzender des Langenprozeltener Wander- und Verschönerungsvereins, Behördenvertreter sowie verschiedene interessierte Personen aus Lohr, Lohrhaupten, Ruppertshütten und Langenprozelten, um die Arbeitsgemeinschaft (Arge) „Einsiedel“ zu gründen.

Zum Geschäftsführer wählten die Teilnehmer Lorenz Ringel (Lohr), Walter Löffler (Ruppertshütten) fungiert als Kassenwart, Ulf Fischer (Langenprozelten) fungiert als Baureferent und Theresa Roth (Ruppertshütten) erledigt den Schriftverkehr. Ziel und Zweck der Arge ist die Untersuchung des an der Birkenhainer Landstraße gelegenen mittelalterlichen Bodendenkmals „Einsiedel“ im Rahmen des „Archäologischen Spessartprojekts“. Der Standort des ursprünglich Elisabethenzell genannten Klosters auf der Gemarkung der Stadt Rieneck ist heute nur noch anhand von Bodenerhebungen erkennbar.

Einsiedel als Attraktion

In mehreren Vorbesprechungen wurden bereits der Kostenaufwand ermittelt sowie die Finanzierung und die Zuschussmöglichkeiten ausgelotet und in einem Maßnahmen- und Kostenplan fixiert. Die Vorgehensweise ist in einzelne Arbeitsmodule gegliedert: in die vorbereitenden Maßnahmen, die archäologischen Untersuchungen und die parkähnliche Gestaltung mit touristischer Erschließung. Jürgen Obert sieht im Projekt Einsiedel eine Attraktion, die das beliebte Wandergebiet um den Zollberg, die 7-Tannenhütte und die Birkenhainer Landstraße weiter aufwertet.

Die Versammlung bedauerte, dass im Gegensatz zur ersten informellen Zusammenkunft im November vergangenen Jahres trotz Einladung kein Vertreter der Stadt Gemünden anwesend war. Gemünden soll mit ins Boot genommen werden, war die Meinung der Mitglieder. Rosmanitz gab bekannt, dass nach der gesicherten Finanzierung die Ausschreibung für das zunächst erforderliche Bodenradar bereits erfolgt sei.

Diese Untersuchung, die Erkenntnisse über die in der Erde befindlichen baulichen Strukturen bringen soll, ist für April vorgesehen. Bereits im Vorfeld sind Aufräumarbeiten zu erledigen, um das Areal entsprechend vorzubereiten. Unabhängig davon sollen als längerfristiges Projekt Schriftquellen, historische Karten und Urkunden aufgearbeitet werden. Eine dahin gehende Überprüfung des Stiftsarchivs in Aschaffenburg stehe noch aus. Zu den geschichtlichen Hintergründen von Einsiedel ist für den Herbst dieses Jahres ein Vortrag geplant.

Parkähnliche Erschließung

Die archäologischen Untersuchungen und Grabungen sollen im Frühjahr 2012 beginnen. Es ist daran gedacht, parallel dazu mit dem Institut für Geografie der Universität Würzburg eine geomorphologische Untersuchung durchzuführen. Durch Luft-Systemaufnahmen und Probebohrungen ließen sich Einblicke in die mittelalterliche und neuzeitliche Bewirtschaftung des Geländes gewinnen. Die daraus resultierenden Aussagen, vor allem über die Lage und die Dimension der Anlage, können als Grundlage für die nach den Grabungen geplante „parkähnliche“ Erschließung dienen.

Mit dieser Gestaltung könnte im Jahr 2013 das Bodendenkmal touristisch erschlossen und das Projekt im Frühjahr 2014 beendet werden. Da auf einen direkten Anfahrtsweg verzichtet wird, sei ein Besucherleit- und Informationssystem mit entsprechenden Tafeln wichtig, waren sich die Teilnehmer einig. Als weitere Informationsquelle soll ein offen gehaltener Schnitt durch die historische Birkenhainer Landstraße auf etwa fünf Metern Länge den Aufbau der Straße dokumentieren. Zu guter Letzt müssen die freigelegten Mauerreste stabilisiert und entsprechend gesichert werden.

Die nächste Zusammenkunft ist am Mittwoch, 23. März, 10 Uhr geplant, Treffpunkt am Silo beim Sägewerk Grötsch. Dann stehen eine Besichtigung des Geländes und die Kalkulation der nötigen Vorbereitungen für die Durchführung des Bodenradars auf dem Programm. Die nächste Arge-Sitzung soll nach Vorlage der Ergebnisse des Bodenradars im April/Mai stattfinden.

Ausgrabungen: Studenten am Partensteiner Schlossberg. 2012 soll das Gelände des Klosters erforscht werden.
Foto: Archivbild Tanja Breitenbach | Ausgrabungen: Studenten am Partensteiner Schlossberg. 2012 soll das Gelände des Klosters erforscht werden.
 
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