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So war das damals
So war das damals
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 17.10.2015 03:42 Uhr

Was vor 50 Jahren in Lohr und Umgebung passierte:

14. – 20. Oktober 1965

• Schutz vor Räubern: Die Stadt- und Kreissparkasse Lohr hat ihre sieben Zweigstellen „mit beschußsicheren Glasaufsätzen ausgestattet, die einen Raubüberfall praktisch unmöglich machen“, schreibt die Lohrer Zeitung.

• Besichtigung von Hügelgräbern: Der Lohrer Geschichtsverein unternimmt eine Exkursion zu den 27 Hügelgräbern im Hausener (14) und Steinfelder Wald (10) sowie am Buchenberg (3). Die Gräber, die aus der Bronzezeit um 1800 vor Christus stammen sollen, waren teilweise Mitte des 19. Jahrhunderts geöffnet und geplündert worden. In einem 1873 von dem Neustadter Pfarrer Link geöffneten Hügelgrab fanden sich lediglich Scherben und eine Gewandnadel aus Bronze.

• Kleine und große Autos: Die 3673 im Landkreis Lohr zugelassenen Autos verteilen sich folgendermaßen: 280 Kleinstwagen (bis 499 Kubikzentimeter Hubraum), 1000 Kleinwagen (500 bis 999 Kubikzentimeter Hubraum), 1857 Mittelklassewagen (1000 bis 1499 Kubikzentimeter Hubraum), 536 große Autos (mehr als 1500 Kubikzentimeter Hubraum).

• Sanierungsplan für die Altstadt: Der Lohrer Stadtrat beschließt einen Sanierungsplan für das gesamte Altstadtgebiet. Mit der Planung beauftragt wurde Diplomingenieur Knopp. Mit 15:2 Stimmen beschließt der Stadtrat überdies ein Vorkaufsrecht der Stadt in diesem Bereich. Es sei keineswegs daran gedacht, „den Charakter unserer Kleinstadt zu liquidieren“, sondern die bauliche Entwicklung in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu lenken, wird Bürgermeister Gerd Graf in der Zeitung zitiert.

• Friedhofsglocke: Bei der Erneuerung des im April 1965 abgebrannten Dachgeschosses des Lohrer Leichenhauses wurde ein kleines Glockentürmchen auf das Dach gesetzt. Bestückt wurde es mit dem ehemaligen Sterbeglöcklein der Pfarrkirche St. Michael, das zuvor mit dem Einbau eines neuen Geläutes im Jahr 1956 in den Kirchenspeicher gewandert war.

Kurz darauf wurde es dann noch einmal hervorgeholt für Aushilfsdienste in der neuen St.-Pius-Kirche im Stadtteil Lindig. Als dort das vorgesehene Geläut eingebaut war, verschwand es wieder in der Versenkung. Nun hat es einen endgültigen Platz auf dem Leichenhausdach am Lohrer Hauptfriedhof gefunden. Wie damals in der Lohrer Zeitung zu lesen war, gibt es auf dem Lohrer Friedhof jetzt „erstmals seit Menschengedenken eine Friedhofsglocke“. wde

 
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