
Die Movie-Lichtspiele zeigen in Kooperation mit der Volkshochschule (Vhs) Marktheidenfeld ab Donnerstag, 10. März, „Ewige Jugend“.
Spätestens seit der Oscar-Auszeichnung für „La Grande Bellezza“ gehört Paolo Sorrentino zu den großen zeitgenössischen Regisseuren Italiens und viele Experten sehen in ihm einen Wahlverwandten des großen Federico Fellini. Auch in seinem neuen Werk „Ewige Jugend“ sind der Geist und der Einfluss des Altmeisters deutlich zu spüren.
Sorrentino wirft darin aus der abgeklärten Perspektive zweier betagter Freunde, die gemeinsam Urlaub in einem Wellnesshotel in den Alpen machen, einen ebenso verschmitzten wie melancholischen Blick auf die Schönheit, die Kunst und auf das Leben im Allgemeinen.
Fred und Mick teilen sich zwar ihr Feriendomizil, haben aber, was ihren Lebensabend betrifft, verschiedene Vorstellungen. Während der berühmte Komponist und Dirigent Fred sich dem süßen Nichtstun hingibt, treibt den geschäftigen Regisseur Mick sein neuestes Filmprojekt um, das sein Vermächtnis werden soll, doch durch die Launen seiner Muse Brenda zu platzen droht. Freds Erholung stört dagegen ein Abgesandter des Buckingham Palace, der ihm den Wunsch der Queen übermittelt, er möge doch für sie sein bekanntestes Werk noch mal dirigieren.
Als dann auch noch Freds von Liebeskummer geplagte Tochter und die fiese Brenda im Hotel auftauchen, das auch einen mit seiner Rolle hadernden Schauspieler, eine verführerische Schönheitskönigin und etliche recht skurrile Gäste beherbergt, ist es mit der vermeintlichen Ruhe vorbei.
Paolo Sorrentino ist mit „Ewige Jugend“ erneut ein visionäres Meisterwerk gelungen. In den beiden Oscar-Preisträgern Harvey Keitel und dem 82-jährigen Michael Caine – für die Gestaltung dieser Rolle mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet – findet Sorrentino die Idealbesetzung für Mick und Fred. Jane Fonda, Rachel Weisz und Paul Dano verkörpern ihre pointiert-prägnanten Parts mit großer Spielfreude. Fazit: zwei virtuos inszenierte Kinostunden.
Nächste Woche läuft „Brooklyn“.