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Burgsinn
Sinngrund-Allianz: Räte verzetteln sich im Klein-Klein
Knapp 50 der Stadt- und Gemeinderäte der Sinngrund-Allianz rangen um die Zukunft der Gemeinschaft. Im Bild (links) Vorsitzende Bürgermeisterin Zita Baur.
Foto: Jürgen Gabel | Knapp 50 der Stadt- und Gemeinderäte der Sinngrund-Allianz rangen um die Zukunft der Gemeinschaft. Im Bild (links) Vorsitzende Bürgermeisterin Zita Baur.
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 18.02.2019 02:25 Uhr

Als im August 2016 die Sinngrund-Allianz aus der Taufe gehoben wurde, waren die Kommunalpolitiker stolz, sich als erste im Landkreis Main-Spessart für die interkommunale Zusammenarbeit entschieden zu haben. In der jüngsten Sitzung der Stadt- und Gemeinderäte der Allianz in der Burgsinner Sinngrundhalle sollten nach Auslauf der staatlichen Förderung die Weichen gestellt werden, um die Allianz fortzusetzen und in eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft zu starten. Stattdessen machte sich Ernüchterung breit.

Die rund 50 Kommunalpolitiker verzettelten sich vor den etwa 30 Zuhörern in Streitereien. Gegenseitiges Vertrauen, Weitsicht, Zusammenhalt, visionärer Blick in die Zukunft, all dies suchte man bei den zahlreichen Redebeiträgen vergeblich. Vielmehr wurde um Rechtsformen der Allianz gepokert und gestritten, ob die Gemeindegremien auswärts, also außerhalb ihres Rathauses tagen dürfen, ob Abstimmungen in der großen Runde zulässig sind, es wurde mehr Mitbestimmung im Lenkungsausschuss gefordert oder alte, nicht erfüllte Wünsche wurden noch einmal vorgetragen. Außerdem wurden interne Querelen des Rienecker Stadtrats offen vorgetragen.

Nicht nur der Allianz-Vorsitzenden Zita Baur, sondern besonders der als neutrale Moderatorin bestellten Regionalmanagerin Dr. Tatjana Reeg fehlten manchmal die Worte, wenn längst abgeklärte Dinge wieder aufgegriffen wurden. Besonders VG-Geschäftsstellenleiter Michael Schnall musste Fragen beantworten, die seit dem Start der Allianz in der Satzung festgeschrieben sind. Kompetent und gefasst stand er geduldig Rede und Antwort.

Als nach 80 Minuten Diskussion über die Fortführung der Allianz keine Anzeichen eines Fortschritts zu erkennen waren, manche gar von einem Rückschritt gegenüber dem Obersinn-Treffen im November sprachen, riss allerdings auch Schnall der Geduldsfaden: "Lösungsmöglichkeiten und Regeln, wie es weiter geht, liegen doch vor. Wir stellen uns an wie die letzten Menschen. Überall funktionieren die Allianzen, nur bei uns nicht. Nicht ich bin die Allianz, sondern Ihr". Viele der Gemeinderäte, aber besonders die Zuhörer empfanden das Treffen mehr und mehr als peinlich.

Mit Energie und Geschick schafften es Reeg, Baur, Schnall sowie Joachim Mair vom Amt für Ländliche Entwicklung, schließlich, die Tagesordnung wieder aufzunehmen und die zur Fortsetzung der Allianz nötigen Beschlüsse einzuholen. 

 
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