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BURGSINN
Sinngrund-Allianz protestiert gegen SuedLink
Im Kampf gegen SuedLink: Burgsinns Bürgermeister Robert Herold (Zweiter von rechts) griff für ein Pressefoto spontan zum Protest-Schild. Schnell sammelte sich eine Reihe von Mitstreitern um ihn, die die „Monstertrasse“ durch den Sinngrund verhindern wollen.
Foto: Roland Bauernschubert | Im Kampf gegen SuedLink: Burgsinns Bürgermeister Robert Herold (Zweiter von rechts) griff für ein Pressefoto spontan zum Protest-Schild.
Roland Bauernschubert
 |  aktualisiert: 16.12.2014 16:52 Uhr

Ein großer, roter Ballon schwebt in luftiger Höhe über Burgsinn. Blinkende Leuchtdioden machen ihn am schwarzen Nachthimmel sichtbar. Die Leute, die sich am Montagabend auf dem Marktplatz versammelt haben, recken die Hälse nach oben und staunen. „Ganz schön hoch“, ist zu hören und „Das mag man sich gar nicht vorstellen“.

Die Aktion der Bürgerinitiative Sinngrund-Allianz (BI) zeigt bei den Bürgern die erwartete Wirkung aus Verwunderung und Entsetzen. Denn der Ballon in 80 Metern Höhe symbolisiert das Ausmaß der SuedLink-Trasse, die nach aktuellen Überlegungen der Betreiberfirma TenneT unmittelbar an Burgsinn vorbei durch den Sinngrund verlaufen könnte. „Dabei sind 80 Meter Masthöhe noch die kleinste Variante“, erklärt Willie Balkie von der BI-Lenkungsgruppe. Es könnten auch Masten von 150 Metern Höhe sein, über die die Stromtrasse bis unmittelbar an den östlichen Ortsrand von Burgsinn herangeführt werden könnte.

Risiko für die Gesundheit?

In vielen Gesprächen mit interessierten Mitbürgern klären die BI-Aktiven an diesem Abend über den Stand der Planungen und über die Gefahren auf, die möglicherweise drohen. In einem Flugblatt, das am Infostand viele Abnehmer findet, prognostiziert die Bürgerinitiative ein erhöhtes Gesundheitsrisiko aufgrund der Strahlenbelastung, die von der Stromtrasse ausgehen soll.

„Außerdem sind schon weitere Trassen in Planung“, sagt Willi Balkie im Gespräch mit der Main-Post. Wo werde TenneT die wohl platzieren, wenn erst einmal die erste Trasse durch den Sinngrund gezogen sei, fügt Balkie an. „Synergie“, meint Balkie, sei die zynische Umschreibung dafür, dass dort, wo die Menschen und die Natur bereits belastet seien, weitere Zumutungen geradezu folgerichtig erschienen.

Dieses Denken und der Umstand, dass bereits eine ICE-Strecke und eine Freileitung den Sinngrund durchschnitten, hätten die Region erst ins Spiel gebracht. Das sei das Ergebnis einer geschickten Strategie von TenneT, ärgert sich Balkie, da man die berechtigten Sorgen der Anwohner an der A7 für die Suche nach alternativen Trassenverläufen missbraucht habe.

Deswegen legt die BI Sinngrund-Allianz Wert auf die Feststellung, dass sie SuedLink nicht nur vor dem eigenen Ortsschild bekämpft, sondern im Schulterschluss mit anderen Bürgerinitiativen und im Verbund der Interessenvertretung MSP-Link für einen generellen Stopp der Stromtrasse streitet.

Überall überflüssig

Der Grundtenor in den Gesprächen an diesem Montagabend rund um den Infostand der Bürgerinitiative Sinngrund-Allianz an diesem Abend lautet: Die Stromtrasse ist überall gefährlich, unnütz und überflüssig. Und beängstigend ist alleine schon die Vorstellung, dass diese Höchstspannungs-Stromtrasse in den Sinngrund kommen könnte. Das ist aus den Blicken derer zu lesen, die sorgenvoll zum rot blinkenden Ballon am Burgsinner Nachthimmel schauen.

 
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  • denn sie wissen nicht, was sie tun und verfolgen vielleicht unter dem Deckmantel "Sinngrundallianz" andere Ziele. Zugegeben nicht alle. Egoismus, über Leichen gehen, für seine Ziele, Ellenbogeneinsatz, das ist ja auch so ein Spiegelbild einiger in dieser Gesellschaft. Idealisten gibt es wenige. Es gibt in der Tat nur zwei Alternativen: Entweder die Kernenergie oder die Leitung (ja, ich weiß, sie erzeugt keinen Strom), hoffentlich in Erdverkabelung! Wer dies nicht kapiert, sägt sich seinen eigenen Ast ab oder verfolgt andere Ziele! Politisch wünsche ich mir endlich wieder Profis und keine Selbstdarsteller! Alleinig verstehe ich, gegen das Floriansprinzip zu sein, da alternative Trassen, die wenig sinnvoll sind, nicht im Landkreis MSP erdacht wurden. Sich dagegen zu wehren, das ist legitim. Anders wäre es, wenn MSP durch die A7 einen Vorteil hätte und die dortige Infrastruktur hier vorhanden wäre, dann müsste man hier auch, der Fairness wegen, für die Leitung sein. Lob an unsere MdBs!
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  • christian@kreatil.de
    Was die Genossinnen und Genossen da im Sinngrund veranstalten, kann ich beim besten Willen nicht gut heißen, zeugt es doch auch von Egoismus und mangelnder Kooperationsbereitschaft. Ich vertraue den verantwortlichen Funktionären der VEB Alternativstrom. Denn Energie muss gewendet werden, damit sie schön knusprig wird.
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  • arminbeck
    Die Aussage "Die Stromtrasse ist überall gefährlich, unnütz und überflüssig." halte ich dann doch für etwas sehr pauschal.

    Zur Info z.B.
    http://www.welt.de/politik/deutschland/article124593298/Die-zehn-wichtigsten-Antworten-zur-Stromtrasse.html

    http://www.transnetbw.de/de/uebertragungsnetz/dialog-netzbau/sued-link

    Ich vermisse die Erklärung, wie die Atomkraftwerke bei geringem Angebot regenerativer Energie in Süddeutschland (Windstill - Nacht - Winter) ersetzt werden sollen.

    Wenn die Herren von der CSU ordentlich Politik machen würden, dann hätte Bayern schon längst ein Gesetz in dem Mindestabstände von Stromtrassen zu Wohnbebauung festgelegt würden (wie andere Bundesländer), dann könnte die Stromtrasse auch nicht bis unmittelbar an den östlichen Ortsrand von Burgsinn herangeführt werden.

    Das klingt mir Alles in Allem nach St. Florians Prinzip und "bei uns kommt der Strom aus der Steckdose".

    Armin Beck
    Karlstadt
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