
"So warm ist es bei unserer Veranstaltung noch nie gewesen", sagte Thomas Schönfeld (LG Lohr), nachdem am Samstagvormittag der Lohrer Silvesterlauf zu Ende gegangen war. Bei Temperaturen zwischen 16 und 18 Grad Celsius und teilweise strammem Wind liefen die rund 40 Teilnehmenden bei der Gemeinschaftsveranstaltung der LG Lohr und des SV Steinbach in großer Zahl in kurzen Hosen, was für die Jahreszeit ungewöhnlich ist. Start und Ziel waren am Steinbacher Vereinsheim.
Nach Schönfelds Angaben waren die Bedingungen dieses Mal fantastisch: "So warm ist es manchmal im Sommer nicht." Ungewohnt waren der Gegenwind am Main und der matschige Boden im Wald oberhalb von Sendelbach, der vor zwei Wochen beim Testlauf der Organisatoren noch gefroren war. Trotzdem konnten die Silvesterläuferinnen und -läufer auf dem feuchten Untergrund gut joggen. Ohne Wettkampfcharakter absolvierten die Aktiven je nach Wahl auf entspannte Weise drei unterschiedliche Runden mit sechs, zehn oder 14 Kilometern Länge.
"Es gab keine Komplikationen, alle waren hinterher sehr zufrieden gewesen und haben das stressfreie Laufen in der Natur genossen. Mit der Teilnehmerzahl sind wir zufrieden", berichtete das Gründungsmitglied der LG Lohr, Michael Amann. Nach dem Joggen tauschten sich die Läuferinnen und Läufer bei Plätzchen und Getränken über ihren Sport aus und plauderten laut Amann unter anderem über den Lohrer Raiffeisen-Altstadtlauf, den der RVV Wombach am Sonntag, 7. Mai, zum 19. Mal ausrichtet. Die Bemühungen des neu formierten Organisationsteams gehen laut Amann dahin, erneut die unterfränkischen Straßenlauf-Meisterschaften in die Schneewittchen-Stadt zu holen.
"Laufen ist im Grunde ein Einzelsport mit Zeiten und Platzierungen. Deshalb ist es schön, wenn wir zum Jahresabschluss ein Gemeinschaftserlebnis ohne Zeitdruck anbieten", so Amann. Und sein Kollege Schönfeld meinte, dass es in diesem Rahmen möglich war, auch mit Aktiven anderer Vereine ins Gespräch zu kommen. Dafür habe man bei den Wettkämpfen oft nicht die Zeit.
Begonnen hatte die Geschichte der Breitensportveranstaltung 1999, als die LG-Gründungsmitglieder Uwe Rausch und Uwe Hofmann ihr Kollege Bernd Schrauth an Silvester auf die Solhöhe gejoggt waren und im Rucksack Glühwein hatten. Seither ist der Lauf im Kalender der LG Lohr festgeschrieben.
Sportlich hat die LG Lohr, die kürzlich ihr 25-jähriges Bestehen feierte, in nächster Zeit einiges vor. Am Samstag, 14 Januar, nehmen die Aktiven am 31. Staustufen-Lauf in Karlstadt über 15 Kilometer teil. Der erste Saisonhöhepunkt ist am 26. März, wenn die deutschen Meisterschaften im Halbmarathon (21,1 Kilometer) in Freiburg im Breisgau ausgetragen werden. Beim nationalen Entscheid bildet die LG Lohr mit dem TSV Rechtenbach unter dem Namen LG Lohr-Rechtenbach eine Laufgemeinschaft und ist bei den männlichen Ü 40 und Ü 50 jeweils mit einer Mannschaft vertreten. "Da rechnen wir uns vordere Team-Platzierungen aus", blickte Amann voraus.
Während in Lohr der Silvesterlauf nach einer zweijährigen Corona-Pause wieder ausgetragen wurde, fiel der Gemündener Wettbewerb am Samstagmittag kurzfristig aus. Ohne Zeitnahme gab es außerdem einen sportlichen Jahresabschluss im Hochspessart in Wiesen, wo der SV Bavaria zum 19. Mal Strecken über neun und elf Kilometer mit Start und Ziel am Vereinsheim angeboten hatte.