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MÜHLBACH
Sie opferte ihre Familie für die Politik
Film über Bürgerrechtlerin: Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Vhs-Filmauslese „The Lady – Ein geteiltes Herz“. Der Streifen ist freigeben ab zwölf Jahren.
Foto: Burg-Lichtspiele | Film über Bürgerrechtlerin: Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Vhs-Filmauslese „The Lady – Ein geteiltes Herz“. Der Streifen ist freigeben ab zwölf Jahren.
mk
 |  aktualisiert: 01.07.2012 12:05 Uhr

Die Burg-Lichtspiele Mühlbach zeigen in der Vhs-Filmauslese am Sonntag, 1. Juli, um 11.15 und 20 Uhr sowie am Mittwoch, 4. Juli, um 20 Uhr den Film „The Lady - Ein geteiltes Herz“, freigeben ab zwölf Jahre, 133 Minuten.

„The Lady“ ist der Ehrentitel, den die Burmesen der Bürgerrechtlerin Aung San Suu Kyi verliehen haben, die ihr familiäres Glück für den friedlichen Kampf um die Einhaltung der Menschenrechte in ihrem Land opferte und deren insgesamt 15 Jahre währender Hausarrest erst 2010 von der Militärregierung aufgehoben wurde.

„The Lady“ heißt denn auch Luc Bessons Leinwandbiografie, mit der er Burmas Nationalheldin seine Referenz erweist. Das Drehbuch, das auf Gesprächen mit zahlreichen Wegbegleitern Aung San Suu Kyis basiert, wurde – aus begreiflichen Gründen unter höchster Geheimhaltung – in Thailand in Szene gesetzt.

1947: Suu Kyi ist zwei Jahre alt, als ihr Vater, der für die Unabhängigkeit Burmas eintritt, in Rangun erschossen wird. 40 Jahre später begegnen wir Suu Kyi in Oxford, wo die Schriftstellerin mit ihrem britischen Ehemann und ihren zwei Söhnen ein Zuhause gefunden hat. Als ihre Mutter einen Herzinfarkt erleidet, eilt Suu Kyi nach Burma, obwohl gerade schwere Unruhen das Land erschüttern. Als Regimegegner Suu Kyi bitten, sich für die Demokratisierung des Landes einzusetzen, willigt sie ein, in Rangun zu bleiben.

Bei den Parlamentswahlen erringt ihre Partei NLD einen erdrutschartigen Sieg, doch die Militärregierung erklärt die Wahl für ungültig und verhängt einen Hausarrest gegen Suu Kyi. Mann und Kinder dürfen sie erst nur unter Schikanen und bald gar nicht mehr besuchen. Aber ihrem todkranken Ehemann gelingt es, die Welt auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen. 1991 erhält sie den Friedensnobelpreis, den sie nach ihrer Freilassung endlich auch persönlich entgegennehmen kann.

Luc Besson schildert das Schicksal seiner Heldin in einer Mischung aus faktengetreuem Dokudrama mit leicht melodramatischer Überhöhung. Pflichtbewusst streift er dabei die wichtigsten Ereignisse im Leben der Dissidentin, weicht jedoch komplexeren politischen Inhalten meist weiträumig aus.

Äußerst ergreifend dagegen gerät dank der hervorragenden schauspielerischen Leistung von Michelle Yeoh in der Titelrolle die tragische Liebesgeschichte zwischen der inhaftierten Freiheitskämpferin und ihrem sich für sie aufopfernden Ehemann, den David Thewlis mit Feingefühl verkörpert.

Filmisch wartet „The Lady“ mit opulenten Bildern auf, die beeindruckende Einblicke vermitteln – unter anderem in die ethnische und kulturelle Vielfalt Myanmars (Burma).

Bleibt zu hoffen, dass der gut gemeinte Film, der zwar nicht in Myanmar, aber anderen asiatischen Ländern zu sehen ist, die erhoffte Wirkung zeigt. Denn niemand kann sagen, ob die aktuelle Reformpolitik von Präsident Thein Sein strategischem Kalkül entspringt oder durchgreifende Veränderungen heraufführen wird.

 
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