Der Umgang mit sexualisierter Gewalt beschäftigt auch die evangelischen Kirchen vor Ort. Zur Prävention und Sensibilisierung hat das Dekanat Lohr am Main Kontakt mit der „Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt“ in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) aufgenommen. Die Diakonin und Sozialpädagogin Judith Grosser wurde als Referentin in den Kirchenkreis zur Schulung ins Dekanat eingeladen. Die Fortbildung fand kürzlich im Rahmen einer Pfarrkonferenz im evangelischen Gemeindehaus Burgsinn statt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Dekanats Lohr am Main hervor, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Neben theoretischen Grundlagen vermittelte Grosser Informationen zu Strategien von Täterinnen und Tätern, Zahlen über Vorkommnisse innerhalb der Evang.-Luth. Kirche und sie gab einen Überblick über das aktuell geltende Präventionsgesetz der ELKB. Zur Reflexion und Annäherung fanden verschiedene Übungen bezüglich des richtigen Umgangs bei Verdachtsfällen statt.
Bei Verdachtsfällen angemessen reagieren können
Ziel ist es, ehrenamtliche sowie hauptberufliche Mitarbeitende zu schulen. Sexualisierte Gewalt soll erkannt und vermieden werden. Die Fortbildung ist ein erster Schritt, um mit der Entwicklung von Schutzkonzepten zu beginnen und im Anschluss Interventionsteams aufzustellen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist, bei Verdachtsfällen angemessen reagieren zu können.
Seit Dezember 2020 schreibt das „Kirchengesetz zur Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung im Hinblick auf sexualisierte Gewalt in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (Präventionsgesetz – PrävG)“ vor, dass jede Kirchengemeinde und deren Einrichtungen (Kindertagesstätten oder auch evangelische Schulen, aber auch Seniorenheime) ein Schutzkonzept erarbeiten und vorhalten müssen. Aus diesem Grund, soll die Fortbildung zur Prävention sexualisierter Gewalt in allen Dekanaten und Kirchengemeinden der ELKB durchgeführt werden. Bei allen Schritten unterstützt die Fachstelle für den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der ELKB.