Nach dem Aschermittwoch ist für die Tanzgarden die Session noch lange nicht zu Ende. Denn dann zeigen sie ihr Können bei Turnieren und messen sich mit anderen Tanzgarden. Zum 11. Mal organisierte der Kleinpariser Faschings Club Uettingen (KFC) ein Jugend-Tanzturnier. Die Resonanz war groß. Anfragen, so Vereinsvorsitzender Klaus Westermann, gab es mehr als Teilnehmerplätze.
Es waren die Details, die beim Jugend-Tanzturnier gewertet wurden. Thematik, Originalität, Kreativität, Kostüm, Schritt- und Bewegungsvielfalt, Ausführung, Musik und Choreografie wurden von zehn Jurymitgliedern gewertet. Insgesamt 100 Punkte konnten sie jeweils vergeben. Das Ergebnis: Es gab keine Verlierer, nur Gewinner. Denn neben Top-Leistungen sollte das Turnier vor allem Spaß und die Freude am Tanzen widerspiegeln.
Kategorien im Garde- und Schautanz und Wertungen für Tanzmariechen
An zwei Tagen tanzten insgesamt mehr als 850 Kinder und Jugendliche aus 31 Faschingsgesellschaften jeweils in verschiedenen Altersstufen von sechs bis 15 Jahren. Sie traten in den Kategorien Tanzmariechen, Gardetanz und Schautanz an. Die Begeisterung war nicht nur bei den Aktiven, sondern vor allem auch beim Publikum in der ausverkauften Aalbachtal-Halle zu spüren.
Am Freitag lag die Gewichtung der Jurymitglieder beim Gardetanz auf der Verbindung von tänzerischer Eleganz mit sportlichen Elementen. Ein wichtiger Punkt war zudem die erkennbare Freude am Tanz, eine Exaktheit in der Ausführung der gezeigten Elemente sowie eine Vielfalt in Schritten und Choreografie.
Spektakuläre Akrobatik der Tanzmariechen
Die Solisten aller Altersklassen zeigten Bogengang, Menichelli (ein Handstütz-Überschlag rückwärts mit gespreizten Beinen) und freie Elemente. Die Tanzmariechen zeigte zudem spektakuläre Akrobatik. Melina Vogel gewann in der Altersklasse Junioren, Leni Keßler in der Altersklasse Aktive (beide von der Narrengilde Gerbrunn) und Celina Degen von der TSA Seukonia TSV Ammerndorf.
Der Schautanz erzählt mit Hilfe von Accessoires, Bühnendekoration, Kostümen, Schminke aber vor allem mit dem Ausdruck der Tänzerinnen und Tänzer eine Geschichte. Akrobatik war immer wieder in den verschiedenen Choreografien zu sehen, wurde aber von der Jury nicht so hoch gewertet wie beim Gardetanz. Vielmehr stehen beim Schautanz das tänzerische Erzählen der Geschichte im Vordergrund.
Mit dem Tanz eine Geschichte erzählen
Die Jury-Mitglieder wollten mit in die Geschichte des Tanzes genommen werden und sahen anspruchsvolle Schrittkombinationen, Überraschungseffekte, Mimik, Humor oder Dramatik. Ob "Phönix aus der Asche", "Broken Wings im Reich der Elfen", "Vodoo – das Spiel mit den Puppen" oder das "Erwecken der Tarot-Karten", der Phantasie der Trainerinnen schien keine Grenze gesetzt.
Die meisten Tänzerinnen und Tänzer trainieren während des gesamten Jahres zwei Mal die Woche. Viele sind auch noch in Sportvereinen aktiv. Der Tanzsport ist ein Hobby hart an der Grenze von Freizeitsport. Immer wieder kommt es zu Verletzungen bei den Sprüngen oder Beinhebungen. Das Aufwärmen ist eine der wichtigsten Vorbereitungen und so war in den Umkleideräumen der Aalbachtal-Halle schon Stunden vor Beginn viel los. Eine kleine Schar Betreuerinnen sorgten mit den Trainerinnen der Gruppen dafür, dass die Aktiven geschminkt und aufgewärmt waren.
Die Jury setzte sich aus jeweils einer Person der gemeldeten Vereine zusammen. Der eigene Verein darf nicht gewertet werden. Die beste und die schlechteste Jurywertung einer Tanzdarbietung werden gestrichen wie Turnierleiterin Monika Fuchs erklärte. Kopf des Jugend-Tanzturnier Klaus Westermann freute sich über die wahnsinnig große Beteiligung der Vereine. "In den Vereinen wird eine überaus wichtige und gute Jugendarbeit geleistet", so Westermann.