Das idyllische Areal der Städtischen Anlage in Lohr bot am Donnerstagabend den perfekten Rahmen für das silberne Jubiläum: Zum 25. Mal erklang die Serenade der Stadtkapelle Lohr um Kapellmeister Wolfgang Riedmann. Wertschätzung und Zuspruch der 400 Zuhörer begleiteten das Konzert aus verschiedenen Stilepochen.
Nach zwei Jahren Corona-Pause erlebte die große Anhängerschar der Stadtkapelle bei hochsommerlichen Temperaturen und freiem Eintritt das Jubiläumskonzert unter freiem Himmel. Für Trinkpausen stand der Freundeskreis der Lohrer TSV-Fußballer bereit.
Charmant und informativ moderierte Bassklarinettistin Steffi Schmitt den Abend. Über herzlichen Applaus für mitreißende Gesangs- und Instrumental-Soli freuten sich Isabell Lang (Gesang), Saxofonist Klaus ("Charlie") Braun, Wolfgang Lammer (Trompete) und Michael Riedmann (Klarinette).
Das Gruß- und Dankeswort der Stadt Lohr sprach Brigitte Riedmann als dienstältestes Stadtratsmitglied. Sie erinnerte an die erste Serenade vor 25 Jahren und überreichte einen Obolus für das Gartenfest der 40 Musikerinnen und Musiker. Voller Vorfreude auf die nächsten 25 Jahre nannte Sing- und Musikschulleiterin (SMS) Petra Breitenbach die Stadtkapelle einen "Garant für das kulturelle Leben der Stadt Lohr".
Fein abgestimmtes Programm
Das fein abgestimmte Programm aus konzertanter Blasmusik, Swing und Musical, ein Dirigent, der seine Musiker einfühlsam leitete, sowie ein Orchester, das mit professioneller Musikalität und großer Spielfreude auftrat: Der Abend war eines Jubiläums würdig. Den musikalischen Reigen eröffnete der "Florentiner Marsch" leicht, verspielt und melodisch unter dem Einsatz von Saxofonen und Klarinetten.
Ein feuriges "Olé" krönte den spanischen Paso doble "El Barca". Fröhlich stimmte die Ouvertüre "Accretio" von Eric Swiggers, bevor sich das Publikum nur zu gerne vom rasanten Fahrtwind des "Starlight Express" treiben ließ. Mit ihrer Sopranstimme gab Isabell Lang "I Dreamed A Dream" aus dem Broadwayklassiker "Les Misérables" die besondere Note. Den Blick himmelwärts richtete so mancher Zuhörer bei "Over The Rainbow" mit dem ergreifenden Saxofon-Solo von Klaus Braun.
Hommage an Udo Jürgens
In die "Golden Swing Time" entführten der Musical-Song "Hello, Dolly!" und die Moritat "Mackie Messer". Michael Riedmann verführte mit seiner Soloklarinette in "Strangers On The Shore" von Acker Bilk zum Träumen. Nach der Hommage an Udo Jürgens blickte Steffi Schmitt auf die "blaue Stunde" und kündigte den vorgezogenen "Mitternachtsblues" (Franz Grothe) an. Romantik pur garantierte das zarte Trompetensolo von Wolfgang Lammer.
Nach zwei harten Jahren sei es umso schöner, wieder vor Publikum zu spielen, freute sich Wolfgang Riedmann, der seit 1995 die Kapelle dirigiert, über den gelungenen Auftritt unter "Blutahorn, Eiche und Tulpenbaum". Sein Dank galt Petra Breitenbach und Martina Baumann für die "perfekte" Organisation. "Musik ist ein Zeichen der Hoffnung in der aktuellen Zeit", wertete er die Zugabe "What a Wonderful World" (Louis Armstrong). Unter großem Beifall setzte der spritzige "Radetzky-Marsch" von Johann Strauß (Vater) den Schlusstakt unter 90 Minuten Musikgenuss.