Die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger der Generation 60+ möchten auch in Zukunft im Alter weiter im eigenen Haus wohnen. Dies ergab eine Fragebogenaktion des Seniorenbeirates, dessen Ergebnisse die Rienecker Seniorenbeauftragte Gertrud Herrmann in der Bürgerversammlung vorstellte. An zweiter Stelle der Nennungen lag die ambulante betreute Wohngemeinschaft im Heimatort. Bei Bedarf in eine andere Wohnung umziehen, das wollten nur wenige.
"Daraus ergibt sich der Wunsch nach Erhalt der privaten Wohnung als individueller Rückzugsraum", folgerte die Seniorenbeauftragte. Mit der Fragebogenaktion wollte der vor Kurzem ins Leben gerufene, acht Personen umfassende Seniorenbeirat eine Art Bestandsaufnahme machen und klären, wo bei der älteren Generation "der Schuh drückt". Themenschwerpunkte bildeten das Wohnumfeld, Hilfsangebote, die Freizeitgestaltung und die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement. Verschickt wurden 635 Fragebögen an die Generation 60+. Rückmeldungen gab es 141, also etwas mehr als 22 Prozent.
Bei der Frage nach den zu verbessernden Angeboten in Rieneck lag die Ausweitung der ärztlichen Versorgung ganz vorne, gefolgt von einem täglichen Mittagstisch in der Gastronomie, einer Tagespflege und einem Lieferservice für Lebensmittel und Medikamente. Weniger dringlich wurden Mitfahrgelegenheiten und Fahrdienste angesehen. Bei den bereits in Anspruch genommenen Hilfsangeboten lag die private Pflege vorne.
Ausflüge, Seniorenreisen und Computerkurse vorne
Besonderes Interesse bekundete man bei der Freizeitgestaltung an Ausflügen und Seniorenreisen, aber auch an Computerkursen, dem Internet und der Handynutzung. Im Mittelfeld lagen Gesellschaftsspiele, gemeinsames Mittagessen und Kaffeetrinken sowie kulturelle Aktivitäten.
Ohne freiwilliges Ehrenamt geht es jedoch auch im Seniorenumfeld nicht. Hier war jedoch das Interesse an einer Mithilfe nicht besonders hoch. Auf die Frage, ob man sich vorstellen kann, dass jemand aus der Familie oder die Senioren selbst, bei einem Seniorenprojekt ehrenamtlich tätig zu sein, antworteten 22 mit Ja und 92 Personen mit Nein. Immerhin gab es in Summe 33 Meldungen für Besuchsdienste, Einkaufshilfen, Fahrdienste, Reparaturen für andere und Kinderbetreuung.
Alles in allem zeige die Fragebogenaktion, wo bei der älteren Generation in Rieneck der Schuh drückt, sagte Gertrud Herrmann am Ende ihres Vortrages. Ferner könne man aus den Rückmeldungen einige Ansätze für die weitere Arbeit des Seniorenbeirates erkennen.