Die Senioren aus den Karlstadter Ortsteilen haben offensichtlich kaum Interesse am Radfahren und am Radkonzept. Den Eindruck vermittelte zumindest die Sitzung des Seniorenbeirats. "Wir alten Leute fahren lieber Auto", brachte es Heike Kohlmann auf den Punkt. Vonseiten des Seniorentreffs der Pfarrei war zu hören, wichtiger als ein Radkonzept seien Parkplätze in der Stadt, insbesondere für die regelmäßigen Treffen. Auch Berthold Schopf aus Gambach sprach davon, es sei oft schwierig, einen Parkplatz zu finden.
Die Aussagen überraschen etwas, denn einige Senioren hatten Fahrradhelme dabei. Andererseits zeigen sie, dass es oft keine attraktiven Radverbindungen gibt. Von Gambach aus müsste man über die Höhe beim Edelweiß fahren oder einige Kilometer Umweg in Kauf nehmen, um auf den Mainradweg zu kommen. Von Stadelhofen aus gäbe es zumindest einen Weg über Laudenbach, allerdings hatte hier Maria Kraft mitgeteilt, das sei für die Senioren von dort keine Option. Für einen Radweg nach Wiesenfeld hat die Stadt Karlstadt inzwischen Flächen aufgekauft, wie Theo Dittmaier herausstellte, noch gibt es diesen aber nicht. Von den Vertretern aus Karlburg war zu hören, die Mainbrücke zu überwinden, sei mühsam.
Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern
Zu Sprache kamen im Seniorenbeirat auch Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern, vor allem in der Karlstadter Altstadt. Dabei gab es zwei Sichtweisen. Die einen stellten fest, als Radfahrer habe man es in Karlstadt nicht leicht, da die Fußgänger kreuz- und quer liefen. Die anderen sahen sich als Fußgänger von den "Radrowdys" bedrängt und gefährdet. Dazu führte Manfred Walther aus, in der Hauptstraße als verkehrsberuhigtem Bereich dürften Radfahrer Fußgänger nicht überholen, da für alle Verkehrsteilnehmer Schrittgeschwindigkeit gilt. Juliane Köberlein schlug sogar vor, Radfahrer sollten zwischen der Jahnanlage und dem Katzenturm per Schild zum Absteigen verpflichtet werden, das sei ja nur ein kurzes Stück.
Harald Schneider und Bürgermeister Michael Hombach nutzten die Sitzung auch, um bekannt zu geben, dass sich der Stadtrat für die Einführung des Bürgerbusses entschieden hat. Geplant sind Fahrten von Montag bis Freitag zwischen Karlstadt und den Ortsteilen. Der Bürgermeister ging zudem auf den Ausbau des Mainradweges ein, der Bau eines getrennten Radweges auf dem ersten Stück und in Anschluss die Verbreiterung auf 4,5 Meter nach dem ehemaligen Rollschuhplatz und der Karolingerbrücke solle auch älteren Menschen und solchen mit Rollatoren eine sichere Benutzung ermöglichen. Auch habe die Stadt Karlstadt einen Förderantrag für zwei Trinkbrunnen in der Altstadt eingereicht.
Seniorenmenü für elf Euro
Emil Wahler berichtete von einem möglichen Essensangebot für Senioren, das einzuholen eine Hausaufgabe vom Bürgermeister gewesen sei. Der Wirt vom Ratskeller in Karlstadt würde ein Mittagessen mit Suppe, Hauptgericht und Getränk zum Preis von elf Euro anbieten, gegen Voranmeldung der Personenzahl und nicht für jüngere Begleitpersonen. Versuchsweise soll das mit dem ersten Dienstag im Monat ausprobiert werden. Bei guter Nachfrage könnte das auch öfter sein. Die Anmeldung soll zunächst über Emil Wahler oder Dietholf Schröder laufen. Letzterer ergänzte, grundsätzlich seien alle Gastronomen in Karlstadt in der Lage, Seniorenteller anzubieten.
Von der Schwierigkeit, in Wiesenfeld einen Treffpunkt für Seniorenangebote zu finden, berichtete Bernhard Fröhlich. Es sei zu befürchten, dass die Gaststätte schließt. Von Karlstadter Senioren kommt außerdem der Wunsch für Sitzgarnituren am Spielplatz in der Querfurt-Straße, die möglichst im Schatten aufgebaut werden sollen.