Seit 1977 gibt es diese Gruppe in Sendelbach. Zurzeit nehmen rund 80 Kinder regelmäßig an den wöchentlichen Gruppenstunden der fünf verschiedenen Gruppen teil. Teamfähigkeit und soziale Kompetenz, aber auch Spiel und Spaß werden hier ganz groß geschrieben. Jetzt haben sie zusammen eine Liegebank gestaltet, die im Gärtchen der Sendelbacher Alten Schule steht und von jedermann benutzt werden kann. Gemeint sind die Pfadfinder in Lohrs größtem Stadtteil.
"Wir haben uns im Rahmen einer Aktion des Bayerischen Jugendrings Unterfranken um diese Bank beworben. Mit dem Gewinn der 'Vielfaltsbank' stand auch das Motto der nächsten Gruppenstunden fest: Diversität", berichtet Tina Bednarz. Die 45-Jährige ist seit 35 Jahren bei den Sendelbacher Pfadfindern dabei. Mit der Bank hätten sie auch ein fertiges Konzept mit Ideen und Methoden erhalten, wie sie das Thema altersgerecht in den Gruppenstunden umsetzen können. Auch Farben, Lack und Pinsel seien mit der Bank, die übrigens in den Mainfränkischen Werkstätten hergestellt worden sei, geliefert worden, ergänzt ihr Mann Timoté Bednarz, ebenfalls seit der Kindheit bei den Pfadfindern dabei.
Teamfähigkeit und Zusammenhalt stärken
So hätten die fünf Gruppen des Sendelbacher Stamms gemeinsam entworfen, geplant und gemalt. "Klar war, dass die Bank in Regenbogenfarben erstrahlen sollte und klar war auch, dass das zentrale Symbol der Pfadfinder weltweit, eine Lilie, dabei sein musste", berichtet die 17-jährige Teresa Bednarz, die die Gruppe der Kleinsten ("Wölflinge" genannt) leitet und auch bei den Ältesten, den "Rovern" (ab 15 Jahren) aktiv ist. "Bei den Kleinsten ab sechs Jahren stellten wir spielerisch dar, wie verschieden, also bunt die Menschen sind. Bei den Größeren sind wir noch mehr ins Thema gegangen", so Teresa Bednarz, die die ganze Aktion begleitet hatte.
Angenommen wird die Bank anscheinend schon sehr gut. "Gesehen haben wir noch niemanden, aber wir finden regelmäßig Abfälle und Zigarettenstummel dort", erzählt der Vorsitzende der Sendelbacher Pfadfinder, Lennart Kreusch. "Da wir die Welt ja auch ein bisschen sauberer hinterlassen wollen, sind wir gerade dabei, auch einen großen Aschenbecher zu bauen", ergänzt er.
Neue Gruppenleiter gesucht
Allgemein sei es Ziel der Pfadfinder, Teamfähigkeit und Zusammenhalt zu stärken, die Kinder zu reflektiertem Handeln hinzuleiten. "Im Prinzip geht es darum, für das Leben eigen- und selbstständige Persönlichkeiten zu entwickeln. Wenn sie zum Beispiel Pizza backen wollen und vergessen, das Mehl zu besorgen, dann gibt es halt keine Pizza. Damit müssen sie umgehen lernen", beschreibt Timoté Bednarz. So finden außer den wöchentlichen Gruppenstunden auch gemeinsame Fahrten, Zeltlager und besondere Aktionen statt. Der sichere Umgang mit (Lager-)feuer ist eine davon oder Kinoabende, Kinderfasching und vieles mehr.
Für die Größeren sei auch ein "Hajk" geplant. "Man läuft mit der Isomatte los und versucht, irgendwo zu übernachten. Man muss schauen, wo man schläft, wo man Wasser herbekommt und so weiter. Die Kinder lernen dabei viel fürs Leben und der Weg ist hier das Ziel", beschreibt Kreusch.
Corona hat dem Zusammenhalt der Pfadfinder nicht geschadet. "Wir sind noch genauso viele wie vorher. Was wir allerdings brauchen, sind neue Gruppenleiter", berichtet der Vorsitzende noch. "Wir nehmen alle, die sich dem pfadfinderischen Geist verbunden fühlen."
Interessierte können unter vorstand@dpsg-sendelbach.de per E-Mail Kontakt aufnehmen.