„Nur Schweine, Hunde und mein Mann finden so etwas seltenes, wie echte Trüffel bei uns“, war die spontane Reaktion von Carolin Büttner, als ihr Ehemann Stefan in der vergangenen Woche als Ergebnis seines Pilzspazierganges eine Hand voll schwarzer Sommertrüffel auf den Küchentisch legte. Ungewöhnlich ist es nicht, dass diese, sonst meist von der haute cuisine in Italien und aus dem französischen Perigord bekannten „Würzpilze“ in Franken zu Hause sind, doch sie zu finden ist schwer.
Speisen verfeinert wurden damit schon zu Zeiten von Pharao Cheops, der regelrecht verrückt nach diesen Pilzen gewesen sein soll. Auch bei den Griechen waren sie beliebt und fanden beispielsweise bei kulinarischen Wettbewerben als Beigabe zu Fasan Verwendung. Die Römer sagten zu Zeiten des Kaisers Claudius den Trüffeln sogar aphrodisierende Wirkung zu. Auch heute sind Trüffel, ähnlich wie Kaviar, eine besondere Speise, für die man allerdings tiefer in die Tasche greifen muss. So zahlt man heute für ein Kilogramm des hier in Uettingen gefundenen Sommertrüffels (Tuber aestivum),bis zu 300 Euro.
Aufmerksam auf die Leckerei wurde Stefan Büttner übrigens durch das besonders große Interesse vieler Schnecken an einer bestimmten Stelle am Rande seines Spazierweges. Auch sein Hund eilte gleich dorthin. Bei näherer Betrachtung des lockeren Bodens und der Beseitigung einer dünnen Erdschicht, zeigten sich ein größerer und einige kleinere, raue schwarze Fruchtkörper, die an der Schnittstelle ein nussiges Aroma boten.
Als guter Bekannter von Juniorchef Michael Hüsam vom „Goldenen Lamm“ in Billingshausen, wandte er sich auch gleich an diesen. Dort war man sofort begeistert. Als besondere Überraschung für ihre Gäste boten Elsbeth und Michael Hüsam als Menü für daheimgebliebene Gourmet-Weltenbummler „Hausgemachte Nudeln mit feiner Sauce und feinen Trüffelscheiben – ? la francon“ – ausschließlich mit Erzeugnissen aus der unmittelbaren Region.