
Seit mehr als 140 Jahren stellen sie ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit. Opfern Schlaf für die Sicherheit ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger und üben für den Ernstfall. Daran hat sich seit der Gründung im Jahr 1883 wenig geändert. Damals haben vorausschauende Männer die Freiwillige Feuerwehr (FFW) in Holzkirchhausen gegründet.
Mit einem Festkommers mit staatlichen Ehrungen für 40 Jahre aktiven Dienst am 20. April und einem viertägigen Festwochenende vom 10. bis 13. Mai gedenken die Floriansjünger ihrer Gründungsväter. Der Zusammenhalt, die Hilfsbereitschaft und das Soziale-Engagement sind in Holzkirchhausen bis heute ungebrochen. Damals überlebenswichtig, heute ein Schatz, den die Verantwortlichen nach bestem Zutun auch in die nächste Generation tragen wollen.
Was sich geändert hat ist die Ausrüstung und vor allem das Aufgabengebiet. War die Wehr bei der Gründung ausschließlich zur Brandbekämpfung ausgebildet, deckt sie heute viele verschiedene Bereiche ab. Etwa technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen oder Einsätze bei medizinischen Notfällen. Mit der Einführung der First Responder-Gruppe im Jahr 2001 hat die FFW Holzkirchen auch den medizinischen Notfall abgedeckt.

Die First Responder sind eine Ergänzung zum regulären Rettungsdienst und überbrücken die Zeit vom Notfallereignis bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die Männer und Frauen haben neben ihrer Ausbildung zum Feuerwehrdienst zusätzlich eine spezielle Ausbildung absolviert und werden bei Notfällen alarmiert, um bis zum Eintreffen weiterer Rettungskräfte lebenserhaltende Maßnahmen einzuleiten. Erweitert wurden die Aufgaben – und damit auch die umfangreiche Ausbildung der FFW – auch durch immer mehr Gefahrgut-Transporte auf den Straßen oder Problemstoffe bei der Gebäudedämmung.
Jugend ist wichtiger Bestandteil der Dorfgemeinschaft
Für den kleinen Helmstädter Ortsteil mit rund 500 Einwohnern ist das eine große Aufgabe, die nur mit einer intakten Dorfgemeinschaft funktioniert. Mit 53 Aktiven fahren die Feuerwehrler im Durchschnitt 40 Einsätze pro Jahr. Zwölf engagierte Jugendlichen zählt die Wehr.
Eigentlich feiert die FFW Holzkirchhausen schon ihr 141-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsfest musste im vergangenen Jahr jedoch abgesagt werden, da die Welzbachhalle renoviert wurde. Mit viel Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft kann die Halle in wenigen Tagen geschmückt werden. Im Mai zum Festwochenende, so hoffen die Verantwortlichen, soll alles fertig sein.
In die sehr aktive Dorfgemeinschaft sind auch die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr hineingewachsen. Wie der Vorsitzende, Harald Lurz, berichtet seien sie als Ministranten bereits aktiv gewesen. Viele hätten auch beim Ausbau des Jugendraumes Hammer, Meisel und Klettscheibe in die Hand genommen und selbst Hand angelegt. Mit zwölf Jahren sind die Jugendlichen in die Jugendfeuerwehr eingetreten und üben regelmäßig mit ihren Jugendwarten Jonas Billing, Timo Nees und Felix Franz.
Sie werden auf die "Modulare Truppmann Ausbildung" (MTA), die Grundausbildung für die Aktiven, vorbereitet. In dieser Zeit üben die Jugendlichen auch am Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem 800 Liter Wassertank. Wie die vielen Mitglieder der Wehr haben auch sie bei der Planung und dem Bau der Feuerwehr Garage in Eigenleistung für das Mehrzweckfahrzeug (MZF) fleißig mitgeholfen und sind auch bei den Vorbereitungen zum Jubiläumsfest ein fester Bestandteil des Teams. Wie Lurz berichtet, werden die Mitglieder der Jugendfeuerwehr auch die Verteilung der Festschrift mit einem Rückblick auf die 141 vergangenen Jahre – die für das Fest erstellt wurde – an alle Haushalte verteilen.