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Lohr
Für das Klinikum Main-Spessart gibt es einen klaren Plan
Chefärztin Natalie Preiß (links) führte die Mitglieder des Kreisseniorenbeirats durch das Geriatriezentrum am Kreiskrankenhaus in Lohr.
Foto: Wolfgang Dehm | Chefärztin Natalie Preiß (links) führte die Mitglieder des Kreisseniorenbeirats durch das Geriatriezentrum am Kreiskrankenhaus in Lohr.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:34 Uhr

Informationen zum Klinikum Main-Spessart und insbesondere zur Geriatrie (Altersmedizin) bekam der Kreisseniorenbeirat bei seiner jüngsten Sitzung im Geriatriezentrum des Kreiskrankenhauses. Zudem gab es einen Zwischenfall mit einem aufgebrachten Sitzungsteilnehmer.

Der ausgewählte Standort für den geplanten Seniorenheim-Neubau zwischen Friedenstraße und Sankt-Bruno-Straße in Gemünden sei "das Letzte", kritisierte der Langenprozeltener Hausarzt Bernold Schenk. Unter anderem begründete er dies mit der dortigen Parksituation. Als Schenk begann, mit Blick auf die medizinische Versorgung im Landkreis wortreich in die Tiefe zu gehen und Sitzungsleiterin Elisabeth Stahl ihn darauf hinwies, dass er damit den Rahmen der Veranstaltung sprenge, verließ er verärgert den Raum.

Stellvertretender Klinikreferent Albert Prickarz stellte den am Lohrer Sommerberg geplanten Neubau eines MSP-Zentralklinikums vor. Es sehe so aus, dass das nebenan vorgesehene Ärztehaus ebenfalls kommen werde, sagte er. Prickarz informierte auch über die geplante "soziale Nachnutzung" des ehemaligen Krankenhausgeländes in Marktheidenfeld und die geplanten Neubauten der Kreisseniorenzentren in Gemünden und Marktheidenfeld mit jeweils 78 Plätzen. Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser ist Prickarz zufolge schwierig. "Da ist was im System falsch." Eine Krankenhausreform sei "bitter nötig", allerdings müsse sie "richtig gemacht werden". Wie es mit dem Klinikum Main-Spessart weitergehen solle, dafür sei ein klarer Plan sowie auch kompetentes Personal vorhanden.

Erhalt der Lebensqualität ist das Ziel

Das Geriatriezentrum und seine Bedeutung innerhalb der medizinischen Versorgung stellte Chefärztin Natalie Preiß vor. Für die meist über 70-jährigen Patienten mit oftmals mehreren Erkrankungen gleichzeitig benötige man andere medizinische Ansätze als für jüngere Patienten, erläuterte sie. Es gehe in der Geriatrie in erster Linie um den Erhalt der Lebensqualität und nicht um Lebensverlängerung um jeden Preis. Das Lohrer Geriatriezentrum besteht laut Preiß aus einer Akutgeriatrie, einer geriatrischen Rehabilitation und einer geriatrischen Institutsambulanz und sei voll ausgelastet.

Im Februar dieses Jahres hatte Klinikreferent René Bostelaar im Kreistagswerkausschuss noch davon gesprochen, dass von den 40 Geriatrie-Betten in Lohr 30 in der Akutgeriatrie in Betrieb seien und zehn für die geriatrische Reha vorgesehen seien, allerdings unter der Voraussetzung einer Einigung mit den Kostenträgern.

Nun sagte Prickarz auf Nachfrage dieser Redaktion, dass es im Lohrer Geriatriezentrum seit Mai dieses Jahres 20 Betten in der geriatrischen Reha gebe sowie 20 in der Akutgeriatrie. In der geriatrischen Reha lege man pro Patient und Tag 100 Euro drauf.

 
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