Nun wird sie doch aus dem Kreuzwertheimer Ortsbild verschwinden. „Widerstrebend“ zwar, wie Bürgermeister Klaus Thoma betonte, aber dennoch einmütig stimmte der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag dem Ansinnen der Telekom zu, die öffentliche Telefonstelle in der Haslocher Straße 11 abzubauen.
Begründet hatte das Unternehmen seinen Antrag damit, dass erhebliche Investitionen notwendig wären, um die Telefonstelle auf neue Technik umzurüsten. Diese Kosten wiederum seien „völlig irrational“, denn der Standort wurde nach Angaben der Telekom „in den letzten Jahren kein einziges Mal genutzt worden“. Und zudem könnte die Telefonstelle nach einer anstehenden Novellierung des Telekommunikationsgesetzes spätestens ab Mitte nächsten Jahres auch ohne Zustimmung der Gemeinde abgebaut werden.
Noch 2014 hatte man sich erfolgreich gegen einen schon damals drohenden Abbau öffentlicher Münz- und Kartentelefone gewehrt. Damals war neben der Haslocher auch die Röttbacher Straße betroffen. Von der war in dem neuerlichen Antrag der Telekom jetzt nicht die Rede. Zumindest einen teilweisen Erfolg könnte der Bürgermeister mit seinem Ansinnen haben, das Unternehmen „als Entgegenkommen“ um die Überlassung einer alten Telefonzelle zu bitten. Die klassischen gelben Häuschen sind allerdings „ausverkauft“. Vielleicht steht aber irgendwann irgendwo im Gemeindegebiet wieder eine magenta-graue Zelle. Dann allerdings nicht, um von dort aus zu telefonieren, sondern als öffentliches Bücherregal oder als kleinste Kunstgalerie.